Candy

Drama, Australien 2005, 109 min

Der erfolgreiche, australische Theaterregisseur Neil Armfield hat sich für seinen ersten Film den gleichnamigen Bestseller von Luke Davis als Vorlage genommen. In drei Akten: Himmel, Erde und Hölle beschreibt er dabei die Geschichte einer leidenschaftlichen Liebe und einer Sucht, die diese zerstört. Neil Armfield beweist dabei, dass er seinem Ruf als Ausnahmeregisseur völlig gerecht wird. Er bewertet nicht, erhebt keinen moralischen Zeigefinger, zeigt aber sehr genau, was Heroin anrichten kann.
Dan (Heath Ledger) und Candy (Abbie Cornish) lieben sich leidenschaftlich. Dan möchte gerne Dichter werden und Candy ist eine aufstrebende Malerin. Gemeinsam mit ihrem Mentor Caspar (Geoffry Rush, dem seine Rolle auf den Leib geschrieben wurde) erleben sie immer wieder den Drogenrausch. Mehr und mehr gleiten sie in ihre Traumwelt hinein. Schließlich prostituiert sich Candy und Dan begeht die ersten Verbrechen, um die Sucht weiter finanzieren zu können. Auch sein heiterer Optimismus kann bald keinen Weg mehr aus der Abhängigkeit heraus aufzeigen. Bald bekommt Candy auch Probleme mit ihren Eltern. Schließlich kommt sie in ein Krankenhaus und unterzieht sich einer Entziehungskur. Dan beginnt wieder zu arbeiten und so könnte eigentlich alles wieder gut werden. Aber die Liebe trägt das nicht.
Neil Armfield beschreibt, wie schon gesagt, diese eigentlich ganz einfache Geschichte nur, und der Mann beherrscht sein Handwerk. Er betreibt keine Aufklärung, wertet nicht, dies überlässt er seinem Publikum.
Natürlich wird sein Film kein Kind vom ‘Naschen’ abhalten können, dennoch ist er eine deutliche und sehr eindringliche Warnung. Dies liegt vor allem auch am facettenreichen Spiel seiner Hauptdarsteller. Sehr, sehr selten werden Charaktere im modernen Kino so komplex dargestellt. Schon deswegen ist »Candy» jede Empfehlung wert.