Lucas der Ameisenschreck

Trickfilm, USA 2006, 89 min

Lucas ist im Insekten-Quäl-Alter ungefähr an der Stelle, wo man als Junge nicht ganz sicher ist, ob die Biester, denen man gerade die Beine ausgerissen oder den Weg versperrt hat, nicht vielleicht doch irgendwie in der Lage sein könnten, gezielt zurückzuschlagen. Und während wieder Unmengen Wasser in den Ameisenbau fließen, weil sich Lucas dann etwas stärker fühlt, beschließen dessen Bewohner, dem Ameisenschreck einen Denkzettel zu verpassen. Mittels Zaubertrank wird Lucas auf handliche vier Millimeter zurechtgeschrumpft und findet sich eines Morgens vor den Schranken des Ameisengerichts wieder, wo er sich für seine fortwährenden Attacken zu verantworten hat. Nur der Fürsprache der weisen Königin ist es zu verdanken, dass er nicht gleich zum Tode verurteilt wird. Schließlich gilt es ja, die Welt zu verändern und nicht auszurotten. Also durchläuft der Junge die harte Schule der achtbeinigen Arbeiter. Und damit er nicht gleich am ersten Tag vom Gartenfrosch gefressen oder von den Wespen attackiert wird, stehen ihm die Ameisen Fugax und Kreela hilfreich zur Seite und versorgen ihn mit allerlei nützlichem Wissen. Die Marschrichtung ist klar, denn kollektives Wissen bedeutet auch kollektive Macht. Das gehört jetzt endlich in die Kinderköpfe getrichtert. Aber auch die Ameisen können von ihrem Schüler etwas lernen, denn er kennt sich in der Küche seiner Großmutter am besten aus. Und Lucas weiß außerdem, dass der Kammerjäger Stan Beals diese Woche einen Termin auf dem elterlichen Rasen hat, um allen Ameisen den Garaus zu machen. Ein Glück, denn jetzt kann es endlich richtig losgehen. Schluss mit den ewigen Belehrungen über gemeinsame Hausarbeit und Teamgeist beim Gras schneiden, jetzt wird endlich gemeinsam gekämpft. Sofort bildet die Koalition der willigen Kleinen eine schlagkräftige Spezialarmee, die angeführt und trainiert wird von Ltn. Lucas.Und jeder Erwachsene mag sich jetzt erinnern, an was er will. Die älteren an »Die sieben Samurai«, die jüngeren an »Krieg der Sterne« und die Kinder an »Starship Troopers«. Doch keine Bange, wenn Erwachsene einen Kinderfilm drehen, gibt’s immer ein Happy End, egal wer bis dahin alles dran glauben muss.
C. Fredo

Buch: John A. Davis

Regie: John A. Davis

Sprecher: Julia Roberts, Nicolas Cage, Meryl Streep, Paul Giamatti, Oteri, Regina King, Lily Tomlin

Produktion: Warner Bros., Playtone Co., Tom Hanks, Gary Goetzman, John A. Davis

Bundesstart: 12.10.2006

Start in Dresden: 12.10.2006