Havanna - Die neue Kunst, Ruinen zu bauen

Dokumentation, Deutschland 2006, 86 min

Im Großteil der Filme über Kuba sind sie meist nur Hintergrundkulisse: langsam dem Verfall anheim gegebene historische Gebäude. Die Berliner Florian Borchmeyer und Matthias Hentschler setzen den Ruinen und den immer noch darin lebenden Menschen mit ihrem Dokumentarfilm ein filmisches Denkmal. »Die neue Kunst, Ruinen zu bauen« beobachtet eine Handvoll Menschen beim Wohnen. Und das reicht. Die einsturzgefährdeten Altstadthäuser, die abbruchreifen Wohnsilos, die modrigen Theater und Paläste beherbergen Überlebenskünstler, die in einer Geheimwelt zu existieren scheinen und doch das alltägliche Havanna sind. Ein poetischer Film über die einst glanzvolle „Perle der Karibik“ in ihrem unaufhaltsamen Verfall und über die in den Ruinen lebenden Menschen, gleichzeitig scharfsinniges und schönes Portrait einer sterbenden Stadt. Das Filmprojekt wurde schlitzohrig überhaupt erst als Werk über den modernen Aufbau in Havanna mit gleichzeitiger Dokumentation des „Vorher - Nachher“ zugelassen. Das vorliegende Ergebnis wurde jedoch als Metapher auf den Zerfall eines ganzen Landes gelesen und von der kubanischen Filmzensur auf ihre „Giftliste“ gesetzt.

Buch: Florian Borchmeyer

Regie: Florian Borchmeyer

Kamera: Tanja Trentmann

Produktion: Matthias Hentschler

Bundesstart: 29.03.2007

Start in Dresden: 17.05.2007