Wir fahren nach Amerika

1938 schickt Dresdens renommierte Boehner-Film ihre erste Garde in die Vereinigten Staaten für ein filmisches Porträt vom „Wunderland Amerika“. Im Auftrag des Schiffreiseunternehmens HAPAG drehen C. A. Engel (Regie) und Fritz Lehmann (Kamera) den Kulturfilm »Wir fahren nach Amerika«, aus dessen Bildern die enorme Faszination spricht, die das Land auf das deutsche Filmteam gerade zu jener Zeit ausübt. Grandiose Aufnahmen vom Nachtleben am Broadway, von den amerikanischen Metropolen und riesigen Fabriken wie auch von den tosenden Niagara-Fällen entstehen. Atemberaubend ist der Film nicht nur, weil er vermittelt, welchen tiefen Eindruck der American Way of Life auf die Filmcrew hinterlässt, sondern auch wegen der Rasanz der Bilder und ihrer Montage. 1939 wird der Film noch begeistert in deutschen Kinomatineen gefeiert, um sehr bald jedoch aus politischen Gründen aus dem Verleih genommen zu werden. Wie bei der damaligen Weltpremiere zeigt das Museumskino im Beiprogramm einen weiteren Reisekulturfilm der Boehner-Film: »Bommerli fährt ins Mittelmeer« von Richard Groschopp.
Beide Filme gehören zu den sehr selten gezeigten Archivschätzen der Dresdner Filmgeschichte.