Die Truman Show

Komödie, USA 1998, 103 min

Truman Burbank (Jim Carrey) lebt ruhig und zufrieden in dem idyllischen Hafenstädtchen Seahaven. Seine Frau ist die ewig lächelnde Meryl (Laura Linney), sein Vater verstarb früh bei einem Segeltörn, seine heimliche Liebe verschwand urplötzlich. Vieles im Leben von Truman erscheint so normal, dass es eigentlich nicht weiter auffallen sollte. Anderes ist eben so seltsam, dass es so etwas wie eine schleichende Paranoia erzeugt. Doch Truman ist nicht irgendein Landei, er ist der Held einer rund um die Uhr ausgestrahlten TV-Show. Alle Beteiligten wissen das - außer eben Truman. Sein naives, so normales Leben unterhält Heerscharen von TV-Konsumenten.
Im Laufe der Zeit kommen Truman natürlich bestimmte Entwicklungen immer seltsamer vor, doch erst, als ihm eines Tages ein Scheinwerfer vor die Füße fällt, wird ihm endgültig klar, dass er der Held einer inszenierten Wirklichkeit ist. Und es eigentlich keinen Ausweg aus dieser sterilen Stadt gibt, auch wenn er in Badezimmerspiegel hinein fragt, ob es da draußen irgendwo noch andere Menschen gäbe. Sein Regisseur Christof, allmächtiger Mediengott, Erschaffer der Show, hat zu viel Macht in seinen Händen, als dass er seinem Kind einen Ausbruch ermöglichen würde. Doch wird im Verlauf des Films aus dem Tölpel Truman der tragische Held, der auf der Suche nach sich selbst ist. Erst der Zweifel, dann die Abkehr und schließlich der Schritt ins Nichts…
Wie Carrey diesem Truman Charakter verleiht, ihn trotz aller Fiktion mit Leben erfüllt, einen ihm eigenen infantilen Anarchismus verleiht, ist allein den Film wert. Wie Weir die Ausgangskonstellation nutzt, um nicht nur mit der Medienwelt abzurechnen, sondern darüber hinaus auch ganz individuelle Entwicklungsprobleme zu thematisieren, ist für einen Mainstreamfilm genial und beweist erneut, dass er einer der intelligentesten Regisseure des heutigen Hollywood ist.

Regie: Peter Weir

Darsteller: Jim Carrey, Laura Linney, Ed Harris

Bundesstart: 12.11.1998

Start in Dresden: 12.11.1998