Stellungswechsel

Komödie, Deutschland 2007, 90 min

Drei Männer mit massiven Geldnöten in München. Olli (Gustav-Peter Wöhler) droht die Zwangsräumung seines Feinkostladens, Männer-Kolumnist Frank (Florian Lukas), dessen redaktionelles Kleinod in Frauenmagazinen abgedruckt wird, wird gefeuert und Bulle Gy (Sebastian Bezzel) gerät durch einen Unfall in finanzielle Bedrängnis.
Wie Mann aus dieser prekären Situation in Form eines an Bulimie erkrankten, gegenwärtigen Leersackes entkommt, ist für Münchner Verhältnisse und allgemein eher ungewöhnlich und für die männlichen Triebe äußerst spektakulär. Jetzt will das Phallus tragende Individuum als erotisch-fassbare Wahrnehmung in den Kreis des Cash-Cow-Marketing-Flow aufgenommen werden. Prompt wird ein maskuliner Eskortservice auf den Münchner Markt geschmissen, um endlich zahlungswilligen Damen wundervolle Abende und mannesstarke Nächte zu kredenzen.
Die ungleichen Freunde holen sich noch den jungen Lasse (Kostja Ullmann) und Manager Giselher (Herbert Knaup) ins nächtlich treibende Boot; der angestrebte Spaß mit Orgasmusgarantie kann beginnen. Die äußerst unterschiedlichen Möchtegern-Gigolos müssen nun ihre stereomentale Ader für flotte Scheine atypisieren, sehr zum Wohle der femininen Begierde. Als die Presse von dieser geschäftlichen Liebelei erfährt, kommt es unverhofft zu einer Nacht voller Aufträge.
»Stellungswechsel« ist der erste lange Spielfilm von Regisseurin Maggie Peren, die bereits als Schauspielerin und Autorin große Erfahrungen gesammelt hat. Sehr gegensätzlichen Genres widmete sich Peren bereits mit den Drehbüchern zu »Vergiss Amerika«, »Das Phantom« und den »Mädchen, Mädchen« Komödien. Typischen Handlungsschemata verlieh sie stets eine sonderbare Individualität. Bei »Stellungswechsel« glückt ihr dies nur teilweise. Zu gestellt und klischeebehaftet wirken hier die meisten Charaktere. Ein komisches und witziges Vergnügen ist diese deutsche Komödie alle Mal, jedoch ohne den vielleicht gewünschten rhetorischen Tiefgang.