Darjeeling Limited

Komödie, USA 2007, 105 min

Oh, was haben wir gelacht, als uns Wes Anderson im Jahre 2002 die »Royal Tannenbaums« vorstellte. Schräge Charaktere, abgefahrene Geschichte, fetzige Konversationen und alles getaucht in einen großen Fonduetopf voller Humor. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Mr. Anderson im Jahre 2004 mit dem schrägen »Die Tiefseetaucher« beehrte. Doch was uns jetzt erwartet, ist ein Fest. Was 2005 als Kurzfilm begann, in dem eine wundervoll geformte Natalie Portman blank zog, nimmt jetzt seinen 92-minütigen Fortgang zu einem weiteren Meisterwerk. Nachdem sie sich ein Jahr lang nicht gesehen haben, bringt der Tod ihres Vaters die Brüder Francis (Owen Wilson), der grade dem „Unfall“tod entgangen ist und Jack (Adrien Brody), welcher mit dem Gedanken spielt, die hochschwangere Mutter seines Kindes zu versetzen, zusammen. Der dritte im Bunde ist Peter (Jason Schwartzman), er hat sich grade von seiner Ex-Freundin (Natalie Portman) durch eine Nacht voller Sex wieder zurück in eine Beziehung bringen lassen. Unterstützt von seinem Assistenten führt Francis seine Brüder auf einen Selbstfindungstrip quer durch Indien. Da dieser zu Fuß eine doch recht zeitintensive Reise wäre, findet diese Unternehmung im Zug, dem „Darjeeling Limited“ statt. Minutiös von Francis durchgeplant, bis hin zur Auswahl der Speisen, stellt sich das Trio den Herausforderungen des Zuges. Stewardessen, Deutsche, Schlangen und Zigaretten sind nur der Anfang. Wer die bisherigen Wes Anderson Filme mochte, darf auf diesen mehr als nur ein Auge werfen. Dass die Rolle des gescheiterten Selbstmörders wahrscheinlich Owen Wilsons beste Leitung ist, wird von dem bitteren Beigeschmack begleitet, dass er zwei Tage vor der Weltpremiere von »Darjeeling Limited« selbst einen Selbstmordversuch unternahm. Glücklicherweise erfolglos.
José Bäßler