Cloverfield
Rob Hawkins (Mike Vogel) arbeitet in einer Marketingbude in New York und ist kurz davor nach Japan zu reisen, aber irgendwie kommt Japan zu ihm. Als er von seinen Freunden mit einer Abschiedsparty überraschend beglückt wird, rappelt´s plötzlich ordentlich im Karton.
Heißt, die Bude wackelt nicht nur durch die ausgelassene Stimmung, sondern kurzzeitig fällt auch rumänienmäßig das Licht aus. Erdbeben ist irgendwie Quatsch, denn der grundgebildete deutsche Bürger weiß, New York steht auf Fels. Da New York auch so etwas Ähnliches wie Dresden Fernsehen hat, ist man schnell informiert, dass irgendein großes Viech in der Stadt rumrandaliert. Also nicht etwa ein Nilpferd (Hudsonpferd?) oder Elefant, sondern irgendetwas viel größeres, godzillaartiges. Ahh, rufen da die ersten, Godzilla ist back in Town and on the Cinema Canvas….
Na ja, jedenfalls gehen erstmal alle aufs Dach, um sich einen ersten Überblick zu schaffen. Das ist dann auch dramaturgisch sehr geschickt gemacht, denn spätestens seit dem 11. September weiß der New Yorker, wenn größeres Unheil in die Stadt Einzug hält, erstmal alle aufs Dach! ….Häää ???? Na egal, ne Riesenexplosion in dieser Stadt sieht von nem Hochhausdach jedenfalls fürs Kino eindrucksvoller aus, als gar nix aus ner Straßenschlucht. Als dann aber die ersten brennenden Riesentrümmer Richtung Marketingbelegschaft prasseln, rennen dann doch alle wie von Sinnen die Treppen herunter auf die Straße, in die alsbald der Kopf der Freiheitsstatue gepurzelt kommt. Sehr lustig. Rob und ein paar Freunden gelingt es, vor dem Oschi nach Coney Island zu fliehen, was aber nicht in Leipzig Connewitz liegt. Wie auch immer. Da prinzipiell ein aus dem Meer kommendes und rumfläzendes Urvieh nun nicht unbedingt die Kinogemeinde vom Biersofa holt, haben Regieneuling Matt Reeves und Altproduzent J.J. Abrams (»Mission: Impossible 3«) das Ganze mit dokumentarischer Wackelkamera aus Sicht der kleinen Partygemeinde gedreht und im Vorfeld viel Muschepupu und Geheimnis verbreitet. Der Erfinder des Parkinsonkinos, Lars von Trier und Blairwitch ick hör Dir trapsen. Na jedenfalls hab ich rausbekommen, dass der Quasigodzilla auf´n ersten Blick nicht aussieht wie sonst und auf den zweiten den Eindruck macht, als hätte man der altbekannten Laufechse nen Blauwal über den Buckel geschmissen und noch ein paar überflüssige Flossen drangenäht. Offensichtlich gibt es dann auch noch ein paar Nebenkreaturen, aber wie gesagt, Genaues weiß man noch nicht. Eines steht jedenfalls fest, my Favorit Godzilla ist immer noch der patchgeworkte und frauenkirchefliegende Stoffteilnehmer aus »Attack Of The Monster-lizard« von Paul Barsch und Falk Töpfer aus der Dresden Rolle.
Ray van Zeschau
Buch: Drew Goddard
Regie: Matt Reeves
Darsteller: Michael Stahl-David, Odette Yustman, Mike Vogel, Lizzy Caplan, T. J. Miller, Jessica Lucas
Kamera: Michael Bonvillain
Produktion: J. J. Abrams, Bryan Burk
Bundesstart: 31.01.2008
Start in Dresden: 31.01.2008
FSK: ab 12 Jahren