39,90 (Neununddreißigneunzig)

„Alles ist käuflich: die Liebe, die Kunst, der Planet Erde, Sie, ich.“ - Oberflächlich betrachtet scheint es der skrupellose Octave (Jean Dujardin) geschafft zu haben: Er ist jung und talentiert, sieht gut aus, schwimmt im Geld und gehört zu den erfolgreichsten seines Fachs. Seine Welt ist die Werbebranche, sein Arbeitgeber die PR-Agentur „Ross & Witchkraft“ in Paris. Hier entscheidet Octave heute, was die Welt morgen kaufen wird - hier entwickelt er binnen weniger Minuten seine Kreativkonzepte, für die er als Genie gefeiert wird. Die Frauen liegen ihm zu Füßen, auf rauschenden Partys und in der Regel nicht nur da. Doch als er eines Tages seine große Liebe Sophie (Vahina Giocante) trifft - und sie wieder verliert, gerät seine Leben auf der Überholspur ins Wanken. Nach und nach erkennt Octave, dass er praktisch ohne Luft zum Atmen in einem fragwürdigen System feststeckt und beginnt an sich und seiner Scheinwelt zu zweifeln. Wenig später beschließt er, um Sophie zu kämpfen und der oberflächlichen Werbewelt einen Denkzettel zu verpassen, den diese so schnell nicht vergessen wird…
»39,90« basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Frédéric Beigbeder, der Anfang 2000 die Verkaufslisten stürmte und von der Kritik in Deutschland - zwischen moralischem Pamphlet und brillanter Satire über eine der spannendsten Branchen unserer Zeit - heftig und heiß diskutiert wurde. Fest steht: Beigbeder war selbst erfolgreicher Texter der Werbeagentur „Young & Rubicam“, als er den Roman verfasste und erfand sein Alter Ego, um selbst gefeuert zu werden. Jan Kounens Film avanciert nunmehr zu einer schrägen Satire über Konsum, die Welt der Werbung und das scheinbar fest mit ihr verbundene Universum bewusstseinserweiternder Substanzen. Ein originell-exzessives und unglaublich komisches Leinwanderlebnis, mit dem es Kounen gelingt, beim Zuschauer Sympathien für seinen Anti-Helden zu wecken.