Death Race

Action/Abenteuer, USA 2008, 105 min

Jason Statham ist eigentlich einer der Actionstars, die mehr zu bieten haben als nur ordentlich auf die Mappe zu hauen. Nun ist z. B. »Transporter« nicht unbedingt mein Ding, trotzdem zieht mich diese Art von Gewaltästhetik mit ballettgleicher Choreographie doch irgendwie in einen undefinierbaren Bann und ich schätze, dass es die Macher des Filmes einfach sehr gut verstehen, ureigenste verborgene aggressive Triebe in uns anzuknipsen, die da brüllen: „Jawohl auf die Fresse!“ Nun hat man sich mit »Death Race« mal wieder einen Altschinken aus dem Jahre ’74 zur Brust genommen. Damals hatte das Teil bei uns nur den wohlklingenden Titel: »Herrscher der Straße - Frankensteins Todesrennen« und war mit keinen Geringeren besetzt als mit Mr. Kung Fu David Carradine und Sylvester Stallone. Gedreht wurde das Ganze damals vom Trashkönig Roger Corman himself. Aber wo es vor 34 Jahren noch darum ging, mit dem Kraftwagen Punkte sammelnd unschuldige Bürger vom Steig zu fegen, belässt man das Spiel, welches natürlich live übertragen wird (Das Millionenspiel, Running Man ick hör dir trapsen) auf einer sehr großen Gefängnisinsel, wo Strafgefangene gegen sich selber in aufgepeppten Mad-Max-Like-mäßigen Autos antreten können. Letzter Überlebender erhält angeblich seine Freiheit zurück. Dieses überaus sportliche Ereignis findet einmal im Jahr statt und hat eine höhere Popularität erreicht als Formel 1 und Superbowl zusammen. Die tolle Idee stammt von der Direktorin (Joan Allen aus der »Bourne«-Reihe) des privaten Gefängnisses, welche damit die Gewinne zu maximieren trachtet. Der ehemalige Rennfahrer Jensen Ames (Statham) wurde der Mord an seiner Frau untergejubelt, worauf er im besagten Terminal Island Hochsicherheitsgefängnis landete und von Frau Direktorin das Angebot erhält mitzufahren oder in seinem Einmannklo zu verschimmeln. Jensen sagt natürlich Yes und klemmt sich seinen gepanzerten 8-Zylinder-Mustang unter den Hintern. Hinzu kommen, und man mag es kaum glauben, noch ein gerüttelt Maß an paar Klischeeschlampen aus dem Frauenknast, die als Beifahrerinnen fungieren sollen. Na ja, und der Rest ist der eines gepflegten Ballerspiels am Computer, mit allem was dazu gehört, Flammenwerfern, Granaten, Nägeln, Napalm, Rauchbomben, Maschinengewehren und das natürlich mit ausreichender Munition. Ich will ma so sagen, bzw. ich sag ma so wies is: pädagogisch nicht wertvoll und müsste erst im gefestigten Alter von ca. 35 Jahren freigegeben werden, da ansonsten zu befürchten steht, dass noch mehr Opas in der Nähe eines Gleiskörpers zusammengetreten werden, da ja angesichts solch einer Flut dergearteter Filme junge Menschen weiterhin diese Anhäufung von Gewalt als normal und erstrebenswert zu erachten gedenken.
Ansonsten schönes Gerungse und Ratz Batz hängt die Lippe-Werk.
Aber wie schon erwähnt nur für den in seiner Persönlichkeit gefestigten Herrn ab 35, der sich mal mit ordentlich Stumpfsinn das Hirn frei blasen möchte.
Ihr entspannter Über-die-Straße-Winker Ray van Zeschau

Buch: J.F. Lawton

Regie: Paul W. S. Anderson

Darsteller: Jason Statham, Joan Allen, Tyrese Gibson, Ian McShane, Natalie Martinez

Kamera: Scott Kevan

Bundesstart: 27.11.2008

Start in Dresden: 27.11.2008

FSK: ab 18 Jahren