Lakeview Terrace

Etwas über einen Monat, nachdem der erste afro-amerikanische Kandidat zum zukünftigen Hauptmieter des Weißen Hauses gewählt wurde, beehrt uns »Lakeview Terrace«. Der Ort, der Anfang der neunziger im Rahmen der Rassenunruhen traurige Berühmtheit erlangte, dient Regisseur Neil LaBute als perfekter Schauplatz, um die Frage aufzustellen, ob sich die ganze Rassismussache denn nicht langsam mal erledigt hat. Immerhin ist der nächste Präsident der Vereinigten Staaten erstmals schwarz. Im Hauptfokus der Geschichte stehen der strenge, allein erziehende, schwarze Polizist Abel Turner (Samuel L. Jackson) sowie seine neuen Nachbarn. Die beiden Yuppies Chris und seine Frau Lisa hat es in die Vorstadt gezogen, in Turners Revier. Dieser steht den beiden Neuankömmlingen aber höchst feindselig gegenüber. Der Grund: Chris ist weiß, Lisa schwarz und Turner Rassist (!). Beide lieben sich, werden dennoch auf eine harte Prüfung gestellt, als der selbsternannte Nachbarschaftswächter sich anschickt, die beiden so schnell wie möglich aus ihrem neuen Heim zu vertreiben. Dabei sollten Scheinwerfer, die direkt in das Schlafzimmer der Beiden zielen, noch das geringste Problem sein. Turner lebt dank seiner guten Beziehung zu seinen Arbeitskollegen fast gänzlich außerhalb der Gesetze. Auch nutzt er jede Chance, dem Paar Probleme zu bereiten. Dass andauernde Schikanen sich nicht ewig ignorieren lassen, ist einleuchtend und lässt erahnen, was folgt, Chris hat genug und begegnet Turner auf Augenhöhe, die selben Mittel, das selbe Ziel. Der Nachbar muss weg.
José Bäßler