Dinner für Spinner
Wenn eine französische Komödie über acht Millionen Zuschauer in die Kinos lockt, werden in Hollywood die Messer zum Duell über Remakerechte gewetzt, hoffen deutsche Verleiher, dass sich trotz jüngst geflopter gallischer Hits endlich auch im Humor europäische Einheit durchsetzen lässt. Ähnlich hoher Zulauf wie im Produktionsland steht für diesen Film nicht zu erwarten, aber Francis Ferbers Film durchbricht die Erfahrungsregel, dass sich der Amüsierwert französischer Komödien umgekehrt proportional zu ihrem Einspiel verhält.
Der titelgebende Abendspaß ist der wöchentliche Höhepunkt für Piere Brochant und seine solidarisch sadistischen Freunde, die sich Paradetrottel zum Abendessen einladen, um sich auf deren Kosten zu amüsieren. Dass Francois Pignon seine Vorgänger in den Schatten stellen wird, erfährt Brochant am eigenen Leib. Denn nach einem Hexenschuss sagt er zwar das Dinner ab, ist aber den gut gemeinten, doch Chaos im Akkord produzierenden Attacken Pignons im eigenen Appartement ausgeliefert, wobei sich in der Flut der abendlichen Probleme (Nymphomanin am Hals und die davongelaufene Frau im Herzen) Pignon als das hartnäckigste herausstellt. „Der läuft außer Konkurrenz“, zieht Brochants Freund ein prustendes Fazit, das man unterhaltungsmäßig, verglichen mit jüngeren französischen Kinohits, auch auf „Dinner für Spinner“ übertragen kann.
Buch: Francis Veber
Regie: Francis Veber
Darsteller: Jacques Villert, Thierry Lhermitte, Francis Huster, Daniel Prévost, Alexandra Vandernoot, Catherine Frot, Benoît Bellal, Jacques Bleu
Kamera: Luciano Tovoli
Musik: Vladimir Cosma
Bundesstart: 04.02.1999
Start in Dresden: 04.02.1999