Lügen macht erfinderisch

Komödie, USA 2009, 100 min

Schon mal gewundert, was wäre, wenn niemand jemals lügen würde, wirklich NIEMAND? Zufälliger Weise ich schon. Mein Fazit: Man spart verdammt viel Zeit. Niemals Zeit vergeuden an einer Dame die wahlweise psycho, pleite oder einfach nicht ist. Auch würden Bewerbungsgespräche effizienter ablaufen, ich würde mich von anderen nicht mehr in furchtbare Filme jagen lassen und auch weniger Unnützes angedreht bekommen. Leider wäre ich in so einer Welt auch ziemlich arbeitslos, denn ich könnte mit meiner Meinung niemanden mehr in furchtbare Filme jagen oder ihnen unnützes Zeug andrehen. Schon hart, wenn man dort in der Werbung ist.
Ganz anders sähe es aus, wenn man der einzige ist, der in solch einer Welt darauf kommt, wie man lügt. Das ergäbe eine Wucht der Möglichkeiten, die mir Hose, Mund und Geldbeutel gleichzeitig feucht werden lassen. Gleichzeitig. Ein ähnliches Glück hat auch Mark Bellison (Ricky Gervais). Er ist der Einzige der lügen kann, und er nutzt seine Gabe ausgiebig. Und ehe er sich versieht, geschehen zwei Dinge. Erstens lügt er sich in kürzester Zeit an die Spitze der Gesellschaft und zweitens stellt er fest, dass er noch eine Gabe braucht: Lügenmanagement. Denn seine Lügen entwickeln solch ein Eigenleben, dass er schon fast einen Beauftragten für Kontinuität braucht. Hmmm, ist der Typ der den Job bei »LOST« hatte, nicht grade erst frei geworden?
José Bäßler