Barney's Version
Zigarren, Whiskey, ein zügelloses Mundwerk und mindestens eine Ehe zu viel. Frei nach Mordecai Richlers satirischer Romanvorlage nimmt Regisseur Richard J. Lewis das Publikum mit auf eine leicht torkelnde Achterbahnfahrt durch das Leben des jüdischen TV-Produzenten Barney Panofsky (Paul Giamatti). Barney hat Alzheimer, und die Krankheit nimmt ihm das Einzige, was er von seiner großen Liebe Miriam (Rosamunde Pike) noch hat: die Erinnerung. Zusätzlich hängt ein ungelöster Mordfall wie eine dunkle Wolke über seinem Leben. Als sein Erzfeind, Detective Sean O'Hearne (Mark Addy), seine Memoiren veröffentlicht und darin behauptet, Barney habe seinen besten Freund umgebracht, erzählt der nun seine Version, oder, wie er erfrischend zynisch meint: „Die wahre Geschichte meines verschwendeten Lebens.“ In Rückblenden erweist dieses sich als tragikomischer Ablauf von falschen Entscheidungen, begleitet von seinem eigenwilligen Vater Izzy (Dustin Hoffman) und der Suche nach der großen Liebe.
Lewis´ Film ist ein mitreißender Mix aus schwarzer Komödie und altmodischem Art-House-Melodram über das Vergessen. Spritzig, subversiv mit herrlich jüdischem Wortwitz. Sein schonungsloser Humor ist eine raue Schale, in der sich ein großes Herz verbirgt. Giamatti wurde für seine Darstellung des ebenso moralisch verwerflichen wie sympathischen Protagonisten mit einem Golden Globe ausgezeichnet.
Buch: Michael Konyves nach einem Roman von Mordecai Richler
Regie: Richard J. Lewis
Darsteller: Paul Giamatti, Macha Grenon, Paul Gross, Atom Egoyan, Mark Camacho, David Pryde, Paula Jean Hixson, Mark Addy, Dustin Hoffman
Kamera: Guy Dufaux
Musik: Pasquale Catalano
Bundesstart: 14.07.2011
Start in Dresden: 14.07.2011
FSK: ab 12 Jahren