Kusswechsel - Kein Vorspiel ohne Nachspiel

Komödie, Italien 2011, 101 min

Regisseur Fausto Brizzi sorgte mit seinem Episodenfilm »Maschi contro femmine«, der die italienische, männliche Sicht auf den „Geschlechterkampf“ thematisierte, 2010 dank seiner entspannten und unterhaltsamen Art für einen Überraschungserfolg in Italien. Dabei stand die ewige Untreue der Männer im Mittelpunkt.
Mit der erweiterten Bestandsaufnahme zum Thema aus Sicht der Frauen konnte er in Italien mit über 2 Millionen Kinogängern erneut einen Treffer landen.
Ausgangspunkt des Films ist die These, dass Frauen nicht akzeptieren können, wie Männer nun mal sind und sie daher um jeden Preis ändern wollen. Regisseur Brizzi nutzt geschickt scheinbar abstruse Ausgangssituationen, um das nicht untypische männliche Rollenmodell komplett umzupolen.
So ergreift Anna (Luciana Littizzetto) die einmalige Chance ihren Mann „neu zu formatieren“, wie es der Unfallchirurg so einleuchtend formuliert. Denn Piero (Emilio Solfrizzi), ein Mann mit festen Prinzipien, lief beim Blickwechsel mit einer Frau gegen einen Mast. Für Anna die ideale Gelegenheit, aus dem Fußballfan einen weichgespülten und fleißigen Hausmann zu machen.
Ganz andere Probleme dagegen hat Paola (Nancy Brilli). Sie hat sich schon lange von ihrem Mann getrennt, inszeniert aber mit den Kindern für die Schwiegermutter einmal im Jahr die glückliche Familie. Doch dann will die alte, todkranke Dame ihre letzten Tage ganz im Kreise ihrer Lieben verbringen und gemeinsam Urlaubsvideos ansehen…
Fausto Brizzi meinte übrigens: „Auch wenn ich gestehen muss, dass ich nach der Erfahrung der beiden Filme kein bisschen mehr vom weiblichen Universum weiß.“
Die Komödie vereint bekannte Stars der italienischen Comedy-Szene, darunter u.a. Claudio Bisio (»Willkommen im Süden«), Nancy Brilli, Luciana Littizzeto und die brillanten Komiker Ficarra & Picone. Ob allerdings die italienischen humoristischen Einlagen zum Thema auch bei uns zünden werden, ist eine interessante Frage.
ak