Wir kaufen einen Zoo

Drama, USA 2011, 123 min

Der kürzlich verwitwete Familienvater Benjamin (Matt Damon) bricht alle Zelte ab, um mit seinen beiden Kindern in der kalifornischen Eremitage einen Neuanfang zu wagen. Im Eindruck des Verlustes und ohne echten Zusammenhalt kommt die trauernde kleine Familie in ihrer neuen Heimat an, wo sich schnell die wahre Natur des erworbenen Territoriums offenbart: Es ist ein Zoo! Einer, der hoffnungslos marode ist und kurz vor dem Aus steht!
Die verschrobene aber herzliche Gruppe von Pflegern kümmert sich mit Ach und Krach um die kranken Tiere und hält den Laden gerade noch so zusammen. Fortan muss sich der unerfahrene Benjamin tagein tagaus mit Lebewesen aus 48 Rassen herumschlagen, eine davon die resolute Mitarbeiterin Kelly (Scarlett Johansson). Ein hervorragender Ausgangspunkt also für beginnenden Optimismus und für heilende Seelen, deren Innenleben sich so unanstrengend offensichtlich im langsam aufblühenden Zoo spiegeln.
Cameron Crowe, Regisseur von Mutmachern wie »Jerry Maguire« und »Almost Famous«, erforscht nicht zum ersten Mal die wackere Wir-schaffen-das-schon!-Attitüde seiner Hauptfigur, die dankenswerterweise jedoch nicht ohne Zweifel und kleinere Abgründe bleibt; Der Hollywood-Dauerbrenner Matt Damon gibt dafür eine seiner insgesamt befriedigenden Leistungen ab. Trotz des angedeuteten Vater-Sohn-Konfliktes bleibt in diesem Feel-Good-Movie natürlich wenig Raum für die existenzielle Dimension von späten Coming of Ages im Stile eines »American Beauty«. Dafür ist der Film im Gegenzug bedenkenlos familientauglich.
Das US-amerikanische Publikum hat schon einige Male seine Begeisterungsfähigkeit für diese Geschichten gezeigt, in denen einer raus geht in die Welt und die Dinge anpackt, allen Widrigkeiten zum Trotz. Nur folgerichtig erscheint auch die saisonale Platzierung von »Wir kaufen einen Zoo« auf den 23. Dezember des letzten Jahres, allgemein eine Zeit immerhin, in der es nachweislich selbst hierzulande auf den Leinwänden auch mal etwas sentimentaler sein darf. Im wiedergefundenen Lichte des erwachenden Frühlings jedoch betrachtet, kann man bei dermaßen herzerwärmender Menschlichkeit schon leicht ins Schwitzen kommen.