Auf der Suche

Drama, Deutschland/Frankreich 2011, 86 min

Simon, ein junger Arzt aus Deutschland, ist verschwunden. Seine Wohnung in Marseille, wo er zuletzt gelebt und gearbeitet hat, ist verlassen. Seine Mutter Valerie ist verzweifelt - sie kann sich keinen Reim auf das Verschwinden ihres Sohns machen. In ihrer Not bittet sie Jens, den ehemaligen Freund und Geliebten von Simon, um Hilfe. Gemeinsam machen sie sich in Marseille auf die Suche.
Niemand verschwindet einfach so. Irgendeinen Grund muss es doch geben. Einen Plan oder eine Spur. Wo fängt man an zu suchen? Wer deutet die Zeichen richtig? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Vor allem aber ein Ringen um die Wahrheit - in einer fremden Sprache, einer fremden Stadt, die ihre ganz eigenen Bedingungen stellt. Wen oder was suchen Valerie und Jens? Die Mutter ihren Sohn, der sich ihr schon nach Marseille entzogen hat und vielleicht jetzt noch weiter? Der Exfreund seinen früheren Geliebten, der sich längst in andere verliebt hat? In ihrer Suche sind Valerie und Jens schicksalhaft aneinander gebunden, doch je unschärfer der Gegenstand ihrer Suche wird, desto schärfer treten die Suchenden hervor: ihre Ängste, ihre Enttäuschungen, ihre Spannungen untereinander. Im Umkreisen der Leerstelle, die Simon hinterlassen hat, tragen sie Stellvertreterkonflikte miteinander aus - Valerie möchte das Schwulsein ihres Sohnes nicht akzeptieren, Jens der Elterngeneration nicht seinen (und Simons) Lebensstil rechtfertigen müssen. In der fremden Stadt, einem herbstlichen, verschlossenen Marseille, das seinem eigenen Rhythmus folgt, stehen sich Valeries Mutterinstinkt und Jens’ Wissen um Simons geheime Orte gegenüber. In Simons Kollegin Camille und dem jungen Autoverkäufer Jalil finden sie schließlich zwei Menschen, die auf unterschiedliche Weise eine besondere Verbindung zum Vermissten aufgebaut haben.