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Abenteuer eines Mathematikers

Drama, Deutschland/Polen/Großbritannien 2020, 103 min

Der polnische Mathematiker Stanislaw Ulam lehrt in Harvard über Stochastik, während seine Familie daheim unter der Okkupation Polens durch Hitler-Deutschland leidet. Seine Hilflosigkeit, mit der Kreide in der Hand keinen Aggressor aufhalten zu können, findet ein überraschendes Ende, als er von dem Physiker Johnny von Neumann (Fabian Kociecki) eingeladen wird, mit ihm nach Los Alamos zu gehen. Wo sie gerade viele kluge Köpfe brauchen. Beim streng geheimen Manhattan Projekt findet er nicht nur etliche Kollegen wieder, die plötzlich von der Bildfläche verschwunden sind, hier kann er auch mit der besten Waffe gegen Hitler kämpfen; mit seinem Gehirn. Dass dem frisch gebackenen Ehemann und Familienvater mit dieser Einladung nicht allein ein gut bezahlter Kriegs-Job angeboten wurde, sondern auch die Planung und Herstellung der grausamsten Waffe des Universums nebst einer Handvoll moralischer Konflikte - davon will dieser Film erzählen. Und dreht sich bei der Bewertung der (sehr tagesaktuellen) Frage, töten Waffen Menschen oder retten Waffen Menschenleben, natürlich wieder nur in dem immer gleichen Kreis. Stanislaw Ulam, der von Atom-Physik keinen blassen Schimmer hat, sowenig wie von der Dimension einer zukünftigen Welt, in der sich Nationen gegenseitig mit dem Gewaltversprechen einer vollkommenen Auslöschung bedrohen, leistet einen erheblichen, mathematischen Beitrag zur Berechnung und Dimensionierung der Wasserstoffbombe. Gemeinsam mit Edward Teller (Joel Basman) entwirft er das Teller-Ulam-Design, nach dem auch heute noch Wasserstoffbomben funktionieren. Und hadert bereits vor 1945 mit der absurden Logik einer zweiten, noch stärkeren Bombe. Vielleicht hätte er statt nach Los Alamos besser nach Las Vegas gehen und dort aufgrund seiner mathematischen Fähigkeiten ein reicher Kartenspieler werden sollen. Seine Autobiographie »Adventures Of A Mathematician« enthielte dann wahrscheinlich mehr Antworten als Fragen.
alpa kino