Beats, Rhymes & Life: The Travels of a Tribe Called Quest

Dokumentation/Musik, USA 2011, 98 min

Die Zutaten einer Geschichte über die Entstehung einer Hip-Hop-Gruppe sind in der Regel die folgenden: Jugend im Ghetto, Gewalt, Drogen und schließlich der Kampf darum, dieser Misere mit Hilfe der Musikkarriere zu entrinnen. Michael Rapaport löst sich in seiner Dokumentation „Beats, Rhymes & Life: The Travels of A Tribe Called Quest“ von diesen Stereotypen und zeigt Rapper jenseits des Klischees vom knallharten Ghetto-Produkt. Der Regiedebütant kann sich dabei allerdings nicht ganz entscheiden, ob er von einer außerordentlichen Band oder von einer besonderen Freundschaft erzählen will.
Statt aggressiv wirkender Ghetto-Rapper präsentiert Rapaport vier sensible Männer, die recht bedacht auf ihre gemeinsame Zeit zurück blicken. Persönliche Anekdoten gibt es kaum, im Vordergrund steht die Musik. Der starke Fokus auf das professionelle Leben der Hip-Hopper ist dem Thema des Films angemessen und bietet eine willkommene Abwechslung zur klassischen Hip-Hop-Schicksalsgeschichte à la „8 Mile“. Allerdings erschwert es Rapaports nüchterne Perspektive auch, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen und die Konflikte wirklich nachzufühlen, die Abkehr von jedwedem Ghetto-Klischee macht den Film dennoch zu einer außergewöhnlichen Auseinandersetzung mit der Hip-Hop-Musik und -kultur.

Regie: Michael Rapaport

Kamera: Robert Benavides

Musik: Madlib

Produktion: Rival Pictures, Om Films, Robert Benavides, Debra Koffler, Eric Matthies, Frank Mele, Edward Parks

Bundesstart: 07.06.2012

Start in Dresden: 12.07.2012

FSK: ab 12 Jahren