TRAILER

Prometheus - Dunkle Zeichen

Science-Fiction, USA 2012, 124 min

Fast könnte man glauben, der gute Ridley hätte einen Film über das Juliwetter in Deutschland gedreht, aber inhaltlich geht es dann doch um etwas Anderes, welches der gymnastizierte Cineast inhaltlich jedoch wiederum bereits kennt. (Der war gudd, hä?) Was möchte ich damit zum Ausdruck bringen? Prometheus war eigentlich als Prequel, also als Vorherfilm des Kultklassikers »Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt« angedacht, bis man sich allerdings so dermaßen in das Thema hineingekaspert hatte, dass die Entscheidung reifte, doch einen eigenständigen Film zu drehen, der aber trotzdem ein paar schöne Querverweise zu »Alien I« zu bieten haben soll, ohne gleich unbedingt Berufsamazone Sigorrniie Wiwa bemühen zu müssen.
So also fliegen wieder mal ein paar Teilnehmer im Auftrag der Weyland Corp. ins Weltenall, um dem gerade entdeckten irdischen Hinweis nach dem Schöpfer der Menschheit am Rande des Universums nachzugehen. Auf LV-223 gibt es dann auch so einiges Grausliges zu entdecken, inklusive des im Kommandosessel erstarrten riesigen Raumfahrers aus »Alien I«, dessen Spezies wohl offensichtlich dafür verantwortlich zeichnet, dass es uns gibt. Doch die „Ingenieure“, zu dem besagter Sitzling gehört, haben uns dann wohl doch nicht aus purer Nächstenliebe erschaffen, so dass unsere irdische Delegation in unangenehme alieöse Bedrängnis gerät, die rasch auf ein nicht gut endendes Ende der Pauschalreise schließen lässt. Reiskostenrückerstattung ausgeschlossen.
Wie ich schon einmal im Kinokalender erwähnte, man kann aus jedem noch so abgedroschenen Thema einen guten Film machen, selbst wenn die Storyelemente schon ixmal durch den Märchenwolf gedrängelt wurden. An den Rand des Universums fliegen, damit dem Schöpfer mal Hallöchen gesagt werden soll, hatten wir schon! Kämpfen, um die Zukunft der Menschheit zu retten, muss in jedem zweiten Film als Grund herhalten, es ordentlich krachen und scherbeln zu lassen! Aber wenn Ridley Scott in den Weltraum fliegt, können wir sicher sein, dass das eine hoch spannende, optisch opulente und gruslige Angelegenheit wird. Was ich mich allerdings bei solchen Filmen immer wieder frage und beständig unbeantwortet bleibt, wie generieren die eigentlich in ihren Raumschiffen Schwerkraft? Keiner hat Magnetschuhe an, das Essbesteck bleibt liegen usw. Und zweite Frage. Die fliegen hier ins Doppelsternsystem Zeta Reticuli. Das ist von der Görlitzer Straße rund 39,5 Lichtjahre entfernt. Ich meine, gesetzt den Fall, die würden sich warpmäßig durchs All hangeln, bekommen die das durch den Warptrick auch so hin, dass, wenn die zurückkommen, Mutti und Vati noch da sind, oder tritt da wieder die Relativitätstheorie in Kraft, die besagt, je schneller man verreist, desto langsamer vergeht die Zeit für den Reisenden? Ich bitte mal um Zuschriften! So und nun beam me up Scotty, Ridleys ihrer und ich verabschiede mich in den Urlaub. Ich werd mich beeilen, in der Hoffnung, bei der Rückkehr weniger Bekloppte vorzufinden.
Ray van Zeschau