Chernobyl Diaries

Horror/Thriller, USA 2012, 86 min

Eine Gruppe aus sechs amerikanischen abenteuerlustigen Dummerchen entscheidet sich für eine ganz spezielle Form des „Extremtourismus“. Sie suchen sich einen Fremdenführer, der sie durch die Stadt Prypjat führt, die einst das Zuhause der Arbeiter des Atomreaktors von Tschernobyl war. Die Freunde erkunden also das Gebiet, das vor mehr als 25 Jahren evakuiert wurde. Als sie den Rücktritt antreten wollen, müssen sie feststellen, dass ihr Fahrzeug sabotiert wurde. Ist die Geisterstadt also doch nicht verlassen? Was genau lauert in der einbrechenden Dunkelheit und den kahlen Betonhäusern auf sie?
Die Einöden Europas sind oft Szenerie von Horrorgeschichten. Vor mehr als hundert Jahren war es noch Dracula, der in Transsilvanien sein Unwesen trieb, während heutzutage amerikanische Touristen wie in »Hostel« im Osten durch die Hölle gehen. Oren Peli (»Paranormal Activity«) treibt es mit den desolaten Schauplätzen auf die Höhe, in dem er seinen nächsten Horrorstreifen »Chernobyl Diaries« im heutigen Tschernobyl spielen lässt. Ob es geschmackvoll ist, die Explosion eines Kernreaktors und die daraus resultierende Verstrahlung von unzähligen Menschen als Aufhänger für einen Genrefilm zu benutzen, sei dahingestellt. Außerdem wird dieser Film sicher einige Diskussionen auslösen.
Oren Peli scheint sich mit diesem Gruselprojekt etwas von der Found-Footage-Machart entfernt zu haben. Die Kamera bleibt wackelig, aber die Quelle der Aufnahmen scheint unerheblich zu sein. Das Budget dürfte gering gewesen sein, wofür auch der fast gänzlich unbekannte Cast spricht.
Anne