Auf den ersten Blick - At first sight

Drama, USA 1998, 124 min

Die junge und natürlich erfolgreiche New Yorker Architektin Amy (Mira Sorvino) bekommt irgendwo in Middle West eine Massage verpaßt. Sie verliebt sich in den Masseur Virgil (Val Kilmer). Als sie merkt dass er blind ist, lässt sie ihre Beziehungen spielen und findet einen Augenchirurgen, der den Fall interessant findet und sich mit ihm profilieren möchte. Die Operation gelingt und für Virgil gilt es eine neue Welt zu entdecken. Aber er hat Pech. Er wird in diese Welt hineingeschnippst, wird von dieser Welt als Wunder bestaunt, und als sich zeigt, dass er so schnell nicht Teil dieser eigenwillig funktionierenden Maschine werden kann, nicht will, ignoriert. So ist es für diese Geschichte folgerichtig dass er sein Augenlicht wieder verlieren muss. Für Virgil nicht so schlimm, er hat kennengelernt was er seit frühester Jugend als „Wolken die man anfassen kann“ bezeichnet, und er kann mir seiner Welt umgehen. Der altbekannte, uramerikanische Satz, in dem es so schön heißt, dass jeder seine zweite Chance verdiene, wirkt dann hier nicht nur lächerlich, sondern einfach falsch. Und so kommt es wie es sich für Hollywood gehört zum Happyend. Dieser Film ist bemerkenswert inkonsequent, denn dem Filmteam um Irwin Winkler ist Seltenes gelungen: sie haben ungewollt den Finger an die Probleme ’einer’ Welt und in die Nähe der Wunde einer Nation gelegt. Es ist eine klassische Liebesgeschichte, mit der der Film daherkommt. Die Meinungen in der Pressevorführung waren geteilt, sie reichten von „viel zu lang“, bis:“Selten habe ich Intoleranz so schön erklärt bekommen“.

Regie: Irwin Winkler

Darsteller: Val Kilmer, Mira Sorvino, Nathan Lane

Bundesstart: 10.06.1999

Start in Dresden: 10.06.1999