Sinister

Horror, USA 2012, 110 min

Normalerweise gehen Horror-, Slasher-, Schocker-, Geister-, Indianerfriedhof- oder sonstige Pseudo-Blair-Witch-Project-Filme seit geraumer Zeit an mir vorbei. Sie sind mir einfach egal. Einzige Ausnahme, wenn eine Crew involviert ist, die mich schon in anderen Sachen begeistern konnte. Das war beim großartigen »Cabin In The Woods« so und das ist es auch bei »Sinister«. Nun war ersterer zwar eher ein Spaßfilm im Vergleich zu diesem hier, aber der Gedanke ist derselbe. Wenn sich Ethan Hawke für einen Horrorstreifen hergibt, muss es einigermaßen vernünftig sein. Hawke spielt den Schriftsteller Ellison Oswalt. Dieser schreibt Bücher über wahre Verbrechen und ist auf dringender Suche nach neuen Quellen. Aus diesem Grund zieht er samt Familie in eine Kleinstadt in Pennsylvania, da sich dort vor Jahren ein noch bis heute nicht aufgeklärtes Massaker abspielte. Ohne es seiner Familie zu sagen, zieht er mit ihnen in das ehemalige Haus der damals Ermordeten und beginnt von da aus mit seinen Nachforschungen. Dies trifft beim Sheriff auf wenig Gegenliebe. Die Tatsache, dass sein junger Sohn von Albträumen geplagt wird und seine Tochter ihr altes Haus vermisst, hebt die Stimmung auch nicht grade.
Ellison durchforstet das Haus nach Hinweisen und findet auf dem Dachboden eine Kiste mit alten Super8 Filmen. Selbstredend schaut sich Hobbydetektiv Ellison diese an. Jedoch flimmern ihm nicht nur kitschige Familienaufnahmen entgegen, sondern auch zutiefst verstörendes Material. Je mehr er sich mit dessen Aufklärung beschäftigt, desto mehr beginnt er an seinem Verstand zu zweifeln. Dass übernatürliche Mächte plötzlich von seiner Familie Besitz ergreifen wollen, ist seiner Verfassung nicht grade zuträglich.
José Bäßler