Tabu - Eine Geschichte von Liebe und Schuld

Drama, Portugal/Deutschland/Brasilien/Frankreich 2012, 118 min

Was haben eine portugiesische Rentnerin, ihre kapverdische Haushälterin, ein Krokodil und Friedrich Wilhelm Murnau gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, aber den geneigten Zuschauer erwartet ein kleines Filmwunder. Denn entstanden ist ein vielfach preisgekrönter Film voller Überraschungen und in ansprechender Ästhetik. Ein Film, der aus dem in schwarz-weiß gehaltenen Portugal in das farbige Afrika führt, in ein Paradies nicht nur für die Protagonisten.
Doch der Reihe nach. Ein Wohnhaus in Lissabon. Die gläubige Rentnerin Pilar verbringt ihre Zeit damit, Gutes zu tun und anderen zu helfen. So sorgt sie sich auch um ihre einsame Nachbarin Aurora, eine exzentrische achtzigjährige Dame. Während sich Pilar ihrem katholischen Glauben widmet, verspielt Aurora ihr letztes Geld im Casino und verdächtigt ihre kapverdische Haushälterin Santa, sie mit Voodoo zu verhexen. Als Aurora im Sterben liegt, erfährt Pilar von ihrer Geschichte, die fünfzig Jahre zurückliegt, in der Zeit kurz vor Ausbruch des portugiesischen Kolonialkrieges. Die Geschichte erzählt von einer „großartigen“ Vergangenheit, bringt eine von Liebe und Leidenschaft erfüllte Welt zum Leben, die an die Magie der goldenen Stummfilm-Ära des Hollywood-Kinos erinnert.
Es beginnt die Erzählung mit den Worten: „Aurora hatte eine Farm in Afrika, am Fuße des Monte Tabu …“
Regisseur Miguel Gomes: „Ein Film über die Vergänglichkeit, darüber, dass Dinge verschwinden und nur noch als Erinnerung, als Phantasmagorie, als Bilder in unserem Kopf existieren - oder eben als Film, da haben wir alles auf einmal.“
ak