Vermißt

In seinem 1981 nach einem Roman des Autors Thomas Hauser gedrehten Film »Vermißt« (USA) befasste sich Polit-Thriller-Spezialist Constantin Costa-Gavras mit dem verbürgten Fall des Journalisten Charles Horman (John Shea), der 1973 während des von den USA gestützten Putsches gegen die demokratisch gewählte Regierung Salvador Allendes in Chile spurlos verschwand. Seine Frau Beth (Sissy Spacek) und sein aus New York angereister Vater (Jack Lemmon) suchen den Verschollenen in den Wirren des Putsches, müssen jedoch angesichts der Brutalität der Militärs gegen wehrlose Menschen schmerzlich erkennen, dass ihre Suche vergeblich ist.
Die Leiden der Zivilbevölkerung und die Erkenntnisse über die Rolle der US-Amerikaner beim Putsch in Chile setzen bei Edmund Horman einen Bewusstseinswandel in Gang, der ihn zum scharfen Kritiker seiner eigenen Regierung und des Putschistenregimes werden lässt.
Das spannende Polit-Drama führte wegen der deutlichen Anklage gegen die menschenverachtende, auf Machterhalt um jeden Preis ausgerichtete Südamerikapolitik der Vereinigten Staaten zu Verstimmungen mit der US-Regierung unter Präsident Ronald Reagan; es wurde mit einem Oscar für die beste Drehbuch-Adaption und auf den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.