Leg ihn um - Ein Familienfest

Komödie, Deutschland 2012, 105 min

“Wer den Alten bis Sonntag um die Ecke bringt, kriegt die Firma, die Villa und die Kohle“, sagt die etwas spröde Notarin und ergänzt im trauten Familienkreis - schafft's keiner, ist das ganze Erbe futsch…“. Die Kinder von Patriarch Manzl sind zwar kurz geschockt, machen sich dann aber sehr zielstrebig ans Werk.
Das kleine, gemeine Werk der Gruppe Die Glücklichen um Jan Georg Schütte (»Swinger Club«, »Die Glücklichen«) ist ein frischer und schräger Rundumschlag gegen (nicht nur) großbürgerliche Familienkonventionen. Zur Arbeit der Gruppe sagt Schütte: „Das plötzliche Betreten von neuen Räumen, die die Figur für den Schauspieler öffnet, setzt dann eine große Energie frei. Wie ein Surfer trägt die Welle der Fantasie die Darsteller voran.“ Das Entfesselte und Unbändige merkt man dem Film an, er ist wohltuend kraftvoll und voller Leidenschaft.
August Manzl (Hans-Michael Rehberg) ist ein Unternehmer alten Schlags, Patriarch durch und durch. Keines seiner - längst erwachsenen - Kinder ist ihm als Nachfolger gut genug. Er verachtet und verspottet sie, schimpft sie Versager und Nichtsnutze. Seine harte Haltung ändert sich auch nicht, als ihm der Arzt unerwartet nur noch wenige Monate gibt. Im Gegenteil. Der passionierte Zyniker läuft zur Höchstform auf, lässt den Nachwuchs zusammenrufen und ihm mitteilen, dass derjenige unter den Sprösslingen Firma, Villa und sonstiges Vermögen erhält, der es schafft, ihn innerhalb einer Woche umzubringen. Kriegt das keiner hin, ist das Erbe weg. Als der Alte merkt, wie ernst es ihnen allen dabei ist, ihn um die Ecke zu bringen, kriegt er kalte Füße und am Ende einen Schwächeanfall. Der wiederum ruft seine Lieblingstochter auf den Plan, die nicht in das fiese Spiel eingeweiht wurde, die will ausgerechnet jetzt die Familie therapieren. Ob das gut geht?
ak