Da geht noch was

Komödie, Deutschland 2013, 101 min

Wenn es doch so einfach wäre: Immer schon hatte Conrad (Florian David Fitz) Probleme mit seinem Vater. Als Erwachsener kann er ihm gut aus dem Weg gehen, bis ein dummer Zu- und ein noch dümmerer Unfall dafür sorgen, dass sie sich - inclusive dem pubertierenden Enkelkind - unter einem Dach wieder finden. Und natürlich annähern und aussöhnen.
Die Filmgeschichte (beim Drehbuch schrieb Hauptdarsteller Fitz mit) bietet zunächst ein recht desperates Szenario: Conrad will seiner geliebten Mutter Helene (Leslie Malton) zum Geburtstag gratulieren, als sie ihm eröffnet, sie habe sich vom Vater (Henry Hübchen) getrennt. Nach ein paar Rückblenden ist klar warum: Der frühere Gewerkschaftsführer ist grantig, geizig und kennt weder Empathie noch respektvollen Umgang mit Frau oder Sohn. Dieser sollte außerdem sportlich erfolgreich sein, brachte es aber immer nur höchstens auf Platz zwei - für den Vater also eher Typ „Versager“. Nun ist Helene endlich die Demütigungen des Gatten los und wohnt in ihrer eigenen Wohnung. Sie bittet Conrad um einen Botengang zum Haus des Vaters. Der und sein Sohn Jonas wollen eigentlich schnell in den Urlaub, wo Conrads überspannte Frau Tamara bereits ungeduldig wartet. Ein kurzer Stopp bei Carl führt die beiden in ein reichlich verwahrlostes Haus, und dann fällt der Alte auch noch in den leeren Pool. Conrad und Jonas verschieben den Flug an den südlichen Strand, um sich widerwillig um ihn zu kümmern.
Henry Hübchen ist ein großartiger Griesgram, der ahnungslos tut und bedauernd feststellt, dass Sohnemanns Auto wohl abgeschleppt wurde. Um den Flug noch zu erreichen, fährt Carl die Nachkommen großzügig mit seinem alten Benz, allerdings nicht schneller als 40… Florian David Fitz gibt den Yuppie: reich und erfolgreich mit einem Sohn „vorübergehend“ („schon seit fünf Jahren!“) im Internat - bis das Haus fertig gebaut ist. Für die Baugenehmigung musste er drei Landräte bestechen und doch gefällt dem Sohn die Lage mitten in der Natur nicht. Und die Ehe mit Tamara ist über die Jahre auch irgendwie langweilig, gar anstrengend geworden.
Vieles liegt also vermeintlich schwer reparabel im Argen. Aber: »Da geht noch was« ist schließlich ein Film und wenn das Drehbuch es will, gerät Carl in weitere Unfälle und versöhnt sich mit Helene nach einer traurigen Neuigkeit und einigen Verwicklungen. Conrad und Tamara lernen, sich trotz ihrer Neurosen weiterhin zu lieben und der 13-jährige Jonas findet seine erste Liebe. Ja, wenn es nur so einfach wäre.
Petra Wille

Buch: Jens-Frederik Otto

Regie: Holger Haase

Darsteller: Florian David Fitz, Henry Hübchen, Thekla Reuten, Leslie Malton, Marius Haas, Jamie Bick, Felix von Manteuffel

Kamera: Gerhard Schirlo

Produktion: OLGA-Film, Viola Jäger, Harry Kügler

Bundesstart: 12.09.2013

Start in Dresden: 12.09.2013

FSK: ab 6 Jahren