Brick

Drama, USA 2005, 110 min

‚Es war ein Tag wie tausend andere. Ich saß über meinen Hausaufgaben und trank meinen unwiderruflich letzten Schluck Cola light. Da rief sie mich an…' Also mal ehrlich, wenn ein ausgemachter Krimi so beginnen würde, wer gäbe einen Pfifferling auf diesen zwanzigjährigen Brendan Frye? Auch wenn wir alle schon mal versucht haben, so lässig wie Bogart im Türrahmen zu lehnen, uns wie Mitchum die Fäuste tätowieren ließen oder wie Nicholson die Nase brechen, hat doch am Ende immer eine gewisse Ehrfurcht vor den Erwachsenen gesiegt. Sobald diese das Spielfeld betraten, wussten wir, wohin wir zu kuschen hatten. Das ist in »Brick« anders, denn hier wandert Brendan über den Campus und verramscht genüsslich ausgesuchte Kapitel verschiedenster Hammet oder Chandler Storys innerhalb eines »Beverly Hills 90210« Sets. Seine Ex-Freundin Emily ist tot. Das wird er jedenfalls bald herausfinden, nachdem er begonnen hat, überall herumzuschnüffeln. Sie hatte ihn angerufen, sie klang hysterisch. Und seitdem war sie verschwunden.Unterstützung findet er bei seiner Suche durch eine Klassenkameradin. Sie hilft ihm auch bei den Hausaufgaben, die unter anderem darin bestehen herauszufinden, wer da ständig versucht, ihn an seinen Nachforschungen zu hindern. Klar. Selbstverständlich tröstet sie ihn auch gehörig, nachdem er Emilys Leiche endlich gefunden hat. Und solcherart gestärkt, setzt er Stein auf Stein, bis das Ganze einen Sinn ergibt. Mal abgesehen davon, dass sie nur seine Ex ist, ihn auch sozial hat abblitzen lassen, und allem Anschein nach in eine Drogensache verwickelt war, muss er doch einen ziemlichen Narren an ihr gefressen haben. Da sollte eher Lana Turner, oder Lauren Bacall oder wenigstens die Basinger tot auf dem Parkplatz liegen, bevor sich ein Mann ohne schützenden Trechcoat und noch dazu barhäuptig in die Spur begibt. Doch wer, um alles in der Welt, ist denn Emilie de Ravin? Und was hat eine Geschichte hier unter diesen Studenten verloren? Eine Geschichte, die geschrieben wurde, um von kleinen Ganoven, gelangweilten aber verdorbenen Millionärstöchtern, von professionellen Pornographen, Erpressern, schmierigen Typen, die auf Pferde wetten und von korrupten Polizisten zu handeln?
alpa kino

Buch: Rian Johnson

Regie: Rian Johnson

Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Nora Zehetner, Lukas Haas, Nora Fleiss, Matthew O'Leary, Noah Segan, Meagan Good, Emilie de Ravin

Kamera: Steve Yedlin

Musik: Nathan Johnson, Larry Seymour

Produktion: Ram Bergman, Mark G. Mathis

Bundesstart: 21.09.2006

Start in Dresden: 21.09.2006