Diana

Drama, Großbritannien/USA 2013, 113 min

Ja, die Königin der Herzen. Geboren 1961. Öffentlich gelebt, geliebt und gelitten in den Jahren 1981 bis 1996. Spektakulär gestorben 1997. Dass die Princess of Wales so vehement unglücklich sein konnte, ist vermutlich ein faszinierenderer Fakt als ihr karitatives Engagement. London 1995: Diana (Naomi Watts) lebt von Prinz Charles getrennt in Kensington Palace. Während sie auf die Scheidung wartet, begegnet ihr Dr. Hasnat Khan (Naveen Andrews). Liebe auf den ersten Blick. Privates Glück scheint möglich, auch „beruflich“ hilft ihr der engagierte Doktor auf die Sprünge. Die meistfotografierte Frau der Welt versucht nun, ihre Popularität vehementer für karitative Zwecke zu nutzen. Das funktioniert. Nur der Traum von Normalität abseits des Rampenlichts ist schnell ausgeträumt. Die Beziehung fliegt auf, der Mediziner gerät unter Stress. Wer kann schon operieren, wenn Paparazzi-Haufen vor dem Krankenhaus lauern. Hasnat Khan scheint nicht geneigt, sein ruhiges Leben für eine überpopuläre Frau aufgeben zu wollen. Die Prinzessin greift zu verzweifelten Methoden, um sich seiner Liebe zu vergewissern. Oliver Hirschbiegel (»Das Experiment«, »Der Untergang«) hatte nach eigener Aussage kein gesteigertes Interesse an Lady Di, doch interessierte ihn die geheimnisumwitterte Liebesgeschichte. Die Story, von der nur bestätigt ist, dass es sie gegeben hat. Die Grauzonen in den letzten beiden Lebensjahren der Lady bieten doch einen spannenden Interpretationsspielraum, sollte man meinen. Hirschbiegel hat sich für eine ZDF-taugliche Seifenopernversion entschieden. Naomi Watts strampelt sich ab, um ihrer Figur Tiefenschärfe zu verleihen. In wenigen Momenten gelingt das. Trotzdem stellt sich die Frage, ob Diana Spencer wirklich so doof gewesen ist, wie der Film unterstellt. Diana-Fans wird er eher verärgern.
Grit Dora