Das Geheimnis der Bäume

Dokumentation/Natur, Frankreich 2012, 78 min

Stahl, Glas, Grau. Das ist es, was man heute vielerorts bestaunen kann. Bestenfalls auf Bildschirmen. Doch dieses Bildschirmerlebnis ist von ganz anderer Art: saftig, grün, lebendig. Der Dokumentarfilmer und OSCAR-Gewinner Luc Jacquet appelliert an die Naturgebundenheit im Menschen und stellt die Entstehungsgeschichte der Giganten vor, die lange vor dem Menschen bereits ihre Wurzeln auf der Erde geschlagen haben. Bereits mit »Die Reise der Pinguine«, seiner ersten intimen, aber spektakulären Geschichte aus der Natur, bezauberte Jacquet die OSCAR-Jury. Und auch hier wirkt es so, als wachse der Film über seine pädagogischen Absichten hinaus und nimmt vielmehr die Form eines ökologischen Märchens an. Im französischen Originaltitel »Es war einmal ein Wald« klingt das genauso, abgesehen von der Anspielung auf die Vergänglichkeit.
Mit dem Botaniker und Biologen Francis Hallé, einer Koryphäe auf dem Gebiet, reist er in die prähistorischen tropischen Regenwälder von Peru und Gabun und kreiert eine fesselnde und poetische Ode an die grüne Lunge unseres Planeten.
Jacquet enttäuscht zum wiederholten Male nicht, wenn es darum geht, die Möglichkeiten der filmischen Technologie zugunsten der Natur auszurichten. Mit bildgewaltigen Kamerafahrten aus der Vogelperspektive, mikroskopischen Detailaufnahmen der Artenvielfalt und eindrucksvollen Zeitrafferaufnahmen wird das Wunderwerk Wald visuell und akustisch ein außergewöhnliches Erlebnis. Ganz abgesehen von Bruno Ganz, der dem französischen Forscher seine deutsche Stimme leiht.
Beim näheren Nachdenken über den Film sind mir einige Wörter im Kopf herumgeschwirrt (und ich muss gestehen, ich habe davor noch niemals so intensiv über Bäume nachgedacht), die tatsächlich vieles allzu Menschliche aufweisen, so der Wahrheitsbaum, der Stammbaum, der Entscheidungsbaum, der Richtbaum, der Lebens- oder Weltenbaum, vom Baum der Erkenntnis essen und zuletzt nicht zu vergessen: die Wurzeln. Jetzt weiß ich, es lohnt sich, von den Erkenntnissen dieses Films zu kosten. Seht selbst!
Ach ja, und der Purzelbaum natürlich!
Theresa

Buch: Francis Hallé, Luc Jacquet

Regie: Luc Jacquet

Produktion: Bonne Pioche, France 3 Cinéma, Rhône-Alpes Cinéma, Wild-Touch

Bundesstart: 02.01.2014

Start in Dresden: 02.01.2014

FSK: o.A.