3. Mai 2012

Auch wenn ich den Hype nie verstehen werde.

»Die Tribute von Panem – The Hunger Games«
Panem ist ein utopischer Zukunftsstaat, der einmal Nordamerika war. Nach Rebellionen und Aufständen gegen das Kapitol, die Hauptstadt, wurde nicht nur der Distrikt 13 zerstört, sondern auch die Hunger Spiele eingeführt. Die sollen die Bewohner von Panem jährlich darauf aufmerksam machen, dass sich ein Aufstand gegen das Kapitol nicht lohnt. Bei den Hunger Spielen muss je ein Mädchen und ein Junge von jedem der 12 Distrikte im Alter von 12 bis 18 in einer Arena antreten und bis auf den Tod kämpfen. Es kann nur einen Sieger geben.

Katniss lebt in Distrikt 12, dem ärmsten Distrikt in ganz Panem. Seit ihr Vater starb, muss sie ihre Familie ernähren und geht (unerlaubterweise) im Wald jagen. Als ihre Schwester bei den Hunger Spielen ausgewählt wird, meldet sie sich freiwillig und der Albtraum beginnt.

»Die Tribute von Panem« ist die Verfilmung vom ersten Teil des weltweiten Erfolgsromans "The Hunger Games" von Suzanne Collins. Viele Fans hatten natürlich hohe Erwartungen an den Film, wenn sie das Buch mochten. Ich hatte den Vorteil, das Buch erst im Nachhinein gelesen zu haben, und so hatte ich keine Erwartungen.

Positiv herausheben muss ich definitiv die schauspielerischen Leistungen. Woody Harrelson (Haymitch Abernathy), Stanley Tucci (Caesar Flickerman) und Elizabeth Banks (Effie Trinket) waren fabulös. Jennifer Lawrence´s Performance konnte ich erst nach der Buchlektüre wirklich einschätzen. Denn wenn man weiß, dass der immer gleiche Schmoll-Gesichtsausdruck Absicht und eine Masche von Katniss ist, hat Lawrence einen sehr guten Job abgeliefert. Lawrence kann durchaus mehr, was einige Interviews und wohl auch ihr Durchbruchsfilm »Winters Bone« beweisen. Die männlichen Hauptdarsteller (Liam Hemsworth als Gale Hawthorne und Josh Hutcherson als Peeta Mellark) sind kaum erwähnenswert. Vielleicht auch, weil es kaum eine Szene gibt, in der Katniss mal nicht im Vordergrund steht. Das mag an der Ich-Perspektive des Buches liegen, auch wenn der Film versucht hat die Hintergründe der Spiele und das Vorgehen der Spielemacher besser darzustellen und zu beleuchten.

Was ich überhaupt nicht mochte, waren die schnellen Schnitte und wirklich krassen Close-Ups bei Actionszenen. Dies mag wohl aus jugendschutztechnischen Gründen so gemacht worden sein. Nicht umsonst hat ein Film, bei dem sich Kinder brutal abschlachten, nur ein Rating von FSK 12. Wirklich lobenswert ist jedoch die optische Umsetzung des Kapitols und dessen Einwohner mit den unglaublichen Kostümen und Make Up.

Der Film ist verhältnismäßig lang, und trotzdem mangelt ihm es an Darstellungen der wirklichen Armut in Distrikt 12, das kam etwas zu kurz. Dies mag jemandem, der das Buch nicht kennt, jedoch nicht auffallen oder nicht stören. Gespannt bin ich nun auf die zwei weiteren Teile, die Bücher werden schon fleißig gelesen. Alles in allem kein schlechter Film - auch wenn ich den Hype nie verstehen werde.