4. Juli 2018

Känguru Chroniken und anderes starkes Kino von Dani Levy, Stefan Ruzowitzky, Ina Weisse und anderen

MDM fördert neue Projekte mit über 3,9 Mio. Euro
Känguru Chroniken und anderes starkes Kino von Dani Levy, Stefan Ruzowitzky, Ina Weisse und anderen

Der Vergabeausschuss der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) hat in seiner dritten Sitzung 2018 am 27. Juni Fördermittel in Höhe von 3.913.300 Euro für insgesamt 33 Projekte vergeben.

 

Mit 600.000 Euro fördert die MDM »Die Känguru Chroniken: Ansichten eines vorlauten Beuteltiers« unter der Regie von Dani Levy (Produktion: X Filme, Foto aus seinem letzten Film »Die Welt der Wunderlichs«). Die Komödie über die Freundschaft zwischen einem Kreuzberger Kleinkünstler und einem sprechenden, linksradikalen Känguru basiert auf den erfolgreichen Büchern bzw. Hörbüchern von Marc-Uwe Kling.

Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky („Die Fälscher“) verfilmt Hermann Hesses berühmte Erzählung »Narziss und Goldmund« für die große Leinwand: Der junge Goldmund wird von seinem Vater ins Kloster geschickt, um für die Mutter, die die Familie verlassen hat, zu büßen. Dort lernt er den Klosterschüler Narziss kennen und eine tiefe, lebenslange Freundschaft beginnt (Mythos Film, 200.000 Euro).

In einer einzigartigen Kombination von Animation und realem Tanz erzählt Jeff Tudor in »Coppelia« die Geschichte der temperamentvollen Swanilda und ihrer großen Liebe Franz − sowie des geheimnisvollen Doktor Coppelius, der mit seiner humanoiden Schöpfung Coppelia einen teuflischen Plan verfolgt. Die niederländisch-belgisch-deutsche Koproduktion entsteht unter Beteiligung von MotionWorks (380.000 Euro).

Rohfilm Productions erhält 200.000 Euro für die internationale Koproduktion »The Sound of Animals Fighting«. In dem Drama des südafrikanischen Filmemachers Sibs Shongwe-La Mer flüchten die Brüder James und Mickey aus ihrer Heimatstadt Johannesburg vor einer Verurteilung wegen Todschlags nach Sao Paolo. Dort tauchen sie schnell in eine Welt aus Drogen und Bandenkriminalität ein und lernen die Prostituierte Valentina kennen und lieben. Damit fordern sie den Drogenboss Vaguinho heraus, der keine Mittel scheut, um seine Macht über Valentina zu erhalten.

Die Regisseurin Haifaa Al Mansour drehte 2012 den ersten Langfilm einer saudi-arabischen Regisseurin. In ihrem neuen Film »Die perfekte Kandidatin« versucht die junge saudische Ärztin Maryam, die Situation ihres Krankenhauses zu verbessern, und fordert damit die männerdominierte Nomenklatura des Ortes heraus (Razor Film, 300.000 Euro).

Im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ unterstützt die MDM »Madison« von Kim Strobl. Die zwölfjährige Titelheldin ist eine begabte und ehrgeizige Rennradfahrerin. Als sie unfreiwillig auf ein Mountainbike umsteigen muss, kommt ihr Leben ins Schleudern. Doch mit Hilfe neuer Freunde kann sie sich vom übermächtigen Vorbild ihres Radprofi-Vaters lösen und ihre eigenen Ziele entdecken (DOR Film-West, 200.000 Euro).

Als französisch-deutsche Koproduktion entsteht die neue Staffel der Animationsserie »Boris« von Serge Elissalde über den vierjährigen aufgeweckten Boris, der bereits in die Vorschule geht und voller Ideen steckt. Wenn er über das Ziel hinaus schießt, bringen ihn seine Lieblingsspielzeuge immer auf den Boden der Tatsachen zurück. Er liebt sie – auch wenn sich diese Liebe mitunter etwas ruppig anfühlt (FilmVermoegen, 150.000 Euro).

Der Dokumentarfilm »Another Reality« von Noel Dernesch und Olli Waldhauer geht den Geschichten junger Menschen nach, die in Deutschland in sogenannten Parallelgesellschaften und kriminellen Familienclans leben, und hinterfragt sie selbst und ihre Lebenswirklichkeit (Elemag Pictures, 75.000 Euro).

Wie drei Kinder die Ereignisse des 9. Novembers 1989 erleben, schildert Arne Kohlweyer in seinem Kurzfilm »Drübenland«. Während ihre Eltern für ein paar Tage verreisen, sind Melanie, Axel und Marko auf sich selbst gestellt. Als genau da die Berliner Mauer fällt, versucht der siebenjährige Marko, sich einen eigenen Reim auf die Ereignisse zu machen (42film, 30.000 Euro).