13. Dezember 2018

Klappe für die Filmgeschichte

Programmkinopreis für das Museumskino
Klappe für die Filmgeschichte

Am 30. November 2018 verlieh die DEFA-Stiftung ihre alljährlichen Stiftungspreise. Preisträger sind für ihr filmkünstlerisches Lebenswerk die Schriftstellerin und Filmautorin Helga Schütz (»Wenn du groß bist, lieber Adam«, 1966/1990), für herausragende Leistungen im deutschen Film Dramaturgin Tamara Trampe und Regisseur Jan Zabeil (»Drei Zinnen«). 

 

Das Museumskino „Ernemann VII B“ in den Technischen Sammlungen Dresden wurde mit dem Programmkinopreis ausgezeichnet (Foto Laudator Ralf Forster, Vorführer Wolfgang Gauß und Kinochefin Maren Dose, © Reinhardt & Sommer). Die DEFA-Stiftung ehrt damit die hervorragende langjährige und kontinuierliche Arbeit des Museumskino.

 

Rund 500 Gäste kamen in die Berliner Akademie der Künste und gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern.  

 

Die DEFA-Stiftung feierte ihren 20. Geburtstag. Sie wurde von der Bundesrepublik Deutschland am 15. Dezember 1998 errichtet. Als Stiftungsvermögen wurde ihr der DEFA-Filmstock übertragen, der Teil des nationalen Kulturerbes ist. Ziel der DEFA-Stiftung ist es, kommenden Generationen das DEFA-Erbe als Quelle für zeithistorische, politische und ästhetische Forschungen und künstlerische Entdeckungen zu überliefern. 

 

In der Laudatio für das Museumskino wurde hervorgehoben, dass das Kino den Namen des wohl berühmtesten in der Elbestadt gebauten Filmprojektors trägt. Auch gibt sie einen guten Überblick über die geleistete Arbeit und Vorhaben für die nahe Zukunft.  

 

„Es befindet sich in dem ebenso berühmten, in moderner Stahlbetonarchitektur errichteten Fabrikgebäude der Ernemann-Werke. Dort liefen ab 1937 der Projektor und später auch die DDR-weit bekannten Praktica-Kameras vom Band, bei Quelle als „RevueFlex“ verkauft. 1992/93 sind hier die Technischen Sammlungen und das Deutsche Institut für Animationsfilm (DIAF) eingezogen – mit dem Ziel, diese Dresdner Spezial-Geschichten zu bewahren und zu zeigen.“

 

Zweimal im Jahr erscheint ein Flyer, ein neues Programm. Immer gibt es einen thematischen Schwerpunkt, „Klappen“ genannt: Klassiker der Filmgeschichte und DEFAProduktionen, beides neu und überraschend gemischt – so lässt sich das Konzept umreißen. Und natürlich nutzt das Kino seine „Filet-Lage“ in einem Technik-, Film- und Kunst-Museum: Es begleitet Ausstellungen, aktuell die zu Jürgen Böttcher und zur Mode-Zeitschrift „Sibylle“. 

 

Weitere Facetten kamen hinzu. Mittlerweile drei Ausgaben der „Dresdner Stummfilmtage“ mit deutschen und internationalen Klassikern gingen seit 2016 im wörtlichen Sinne über die Bühne, denn die Live-Begleitung, nicht nur am Klavier sondern auch mit Saxophon, Violine oder elektronischen Sounds machten die Tage zu einem besonderen Event. Schließlich eröffnete das DIAF 2017 die Reihe ANIMANIA, die Animationsfilm weiter fasst als es die Ausstellungen im Hause können – mit Künstlern wie Lutz Dammbeck, Jochen Ehmann, den Talking Animals und den DEFATrickfilmgründern „Wir fünf“. 

 

Was können wir 2019 erwarten? Natürlich die 4. Dresdner Stummfilmtage und ein Special zum 90. Geburtstag des so früh verstorbenen Heiner Carow: ein sehr spezielles Konzert zu „Paul und Paula“; seien Sie also gespannt. 

 

Der Dank gilt der Programm-Macherin Maren Dose und der „Kino-Gruppe“ mit der Dramaturgin Sabine Scholze, der Regisseurin Marion Rasche, dem Medienpädagogen Karsten Fritz und dem Vorführer Wolfgang Gauß. Herzlichen Glückwunsch!“

(aus der Laudatio, Laudator: Ralf Forster)