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Matrix Resurrections

Science-Fiction/Action, USA 2021, 148 min

Alles hat ein Ende, nur die Matrix hat drei! Dabei reicht der Beginn bis ins Jahr 1999. Das ist so lange her, dass die Regie- und Drehbuch-Geschwister Wachowski damals noch andere Namen und Geschlechter hatten! Als Comic - und Science Fiction Fans ersannen sie die Welt der Matrix. Dieses tröge Alltagsleben, dass sich als Illusion herausstellt, den in Wirklichkeit vegetieren die Menschen allesamt nur als Batterien für garstige Maschinenwesen in irgendwelchem Glibber herum. Getrennt vom Netzwerk und frisch geduscht trat nun der Held (Keanu Reeves) „Neo“ gegen die Maschinen und das bösartige Programm „Agent Smith“ an. Und besiegte es. Damit endete die Geschichte - völlig zufriedenstellend. „Das ist deine letzte Chance. Danach gibt es kein Zurück. Nimm die blaue Pille: Die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst, was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille: Du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen, wie tief das Kaninchenloch reicht.“ So spricht Morpheus zu Neo - eine Szene, die in unzähligen Memes und Umformulierungen bis heute als Zitat überlebt hat. So wie auch die Idee der Matrix selbst. 2003 kommen »Matrix Reloaded« und im November des Jahres der dritte Teil »Matrix Revolutions« ins Kino. Und obwohl beide Filme durchaus ihren Charme und ikonischen Szenen haben, stellte sich schon damals die Frage: „Muss das denn sein?“ Plötzlich wurden da unterirdische Ethno-Techno-Partys gefeiert und wilde Manöver mit Flugmaschinen vollführt. Am Ende war Agent Smith gelöscht, die Maschinen auf Frieden programmiert und viele Figuren tot. So auch die latexummantelte Trinity (Carrie-Anne Moss), Neos große Liebe. Doch nun, 20 Jahre später (plus ein Jahre Pandemiepause), kommt sie zurück in sein virtuelles Leben. Morpheus ist auch wieder dabei, aber deutlich jünger, Yahya Abdul-Mateen II spielt den ehrwürdigen Meister diesmal. Und Regie führt nun Lana Wachowski, ganz ohne ihre Schwester und nun ohne Bartwuchs. Und wieder fragt man sich: Muss das sein? Ist das der Film, auf den keiner gewartet hat? Die Philosophie der Matrix ist zigfach durchgekaut, mittlerweile bestimmen zudem Flacherdler und Echsenmenschen das Irrsinn erklärende Weltbild. Tricktechnisch hat »Inception« (2010) ganz neue Maßstäbe und Aha-Effekte gesetzt und selbst Keanu Reeves hat seine ikonische Rolle Neo, erfolgreich gegen John Wick, tauschen können. Immerhin hat er mittlerweile für beide Charaktere denselben Look zu bieten. Offenbar haben auch in der Matrix die Friseure geschlossen.
Pinselbube Re-Erected