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Napoleon

Historiendrama, Großbritannien/USA 2023, 159 min

Er ist effizient, hartnäckig und skrupellos. Diese Eigenschaften und sein strategisches Genie lassen den französischen Heerführer Napoleon Bonaparte (Joaquin Phoenix) innerhalb kürzester Zeit zum Kaiser von Frankreich aufsteigen. Auf seinem steilen Weg nach ganz oben lernt er Joséphine de Beauharnais (Vanessa Kirby) kennen. Große Schlachten auf der einen, große Liebe auf der anderen Seite. Das Kriegs- scheint ihm (zunächst) beständiger als das Liebesglück. Der Ausgang ist bekannt … Meisterregisseur Ridley Scott inszeniert sein Historiendrama um eine der berühmtesten historischen Figuren als mitreißende Geschichte um Liebe und Macht, die vor allem die schwierige Beziehung zwischen Bonaparte und de Beauharnais in den Fokus nimmt. Er zeigt Napoleon als erfolgreichen Krieger und glänzenden Strategen und zugleich als einen Mann, der in einem aussichtslosen Kampf um die Anerkennung seiner Gefährtin ringt, einen Kampf, der ihn an den Rand der Zerstörung bringt. Nach Filmen wie »Gladiator« (2000) und »Der Marsianer« (2015) sind die Erwartungen an Scotts neuen Film entsprechend hoch. Einmal mehr bringt der inzwischen fast 86-jährige Brite große Bilder auf die Leinwand, in denen sein malerischer Stil voll zur Geltung kommt. Joaquín Phoenix liefert nach »Joker« (2019) erneut eine preisverdächtige Performance ab. Grandios auch, wie er die bekannten Posen Napoleons adaptiert. Am eindrucksvollsten sicher in einem Zitat des Gemäldes „Abdankung Napoleons in Fontainebleau“ (1840 o. 1845) von Paul Delaroche, das Bonaparte in reichlich desolatem Zustand zeigt. Der Glanz der Malerei verstärkt noch die Gebrochenheit des Kaisers. Eine Steilvorlage für Phoenix. Das Original von Delaroche hängt übrigens im Museum der bildenden Künste in Leipzig.
Grit Dora