Mariupolis 2

Dokumentation, Litauen/Frankreich/Deutschland/Ukraine 2022, 116 min

Bereits 2015 besuchte der litauische Filmemacher Mantas Kvedaravičius die Stadt Mariupol, um die Folgen des russischen Angriffs auf die heimische Bevölkerung festzuhalten. 2022 kehrte der Regisseur in die Stadt zurück, diesmal herrschte auch während der Dreharbeiten ganz offiziell Krieg in Mariupol. Kvedaravičius wollte die Leute wiedertreffen, die er bereits 2015 gefilmt hatte.
»Mariupolis 2« rückt deshalb vor allem die Zivilisten in den Fokus, die unter dem Kriegsgeschehen zu leiden haben. Zuflucht suchen diese in einem ehemaligen Gotteshaus im Nordosten der Stadt, wo sich ein Großteil des Films abspielt. Gedreht wurde im März 2022, während das Stahlwerk in Mariupol belagert wurde, das in Sichtweite der Kirche liegt, in der der Regisseur und viele andere Schutz gefunden hatten.

Mantas Kvedaravičius konnte diesen Film tragischerweise nicht vollenden. Beim Versuch, aus Mariupol zu fliehen, wurde er Anfang April von russischen Soldaten erschossen. Die befreundete Cutterin Dounia Sichov hat mit Unterstützung von Hanna Bilobrova, der Lebensgefährtin von Mantas Kvedaravičius, den Film für ihn und die Nachwelt vollendet. Seine Uraufführung fand bei den Filmfestspielen in Cannes im Mai 2022 statt.