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Mein Sohn, der Soldat

Drama/Kriminalfilm, Frankreich/Senegal 2022, 101 min

Je länger die beiden Weltkriege zurückliegen und je weniger Zeitzeugen leben und ihre Erinnerungen weitergeben können, desto wichtiger wird es, diese Stoffe auch medial aufzuarbeiten. Eine Welle von Filmen wie »1917«, Peter Jacksons Dokumentation »They Shall Not Grow Old« und »Im Westen Nichts Neues« erzählen (bekannte) Geschichten aus dem Ersten Weltkrieg und finden alle für sich einen anderen Ansatz. Auch der französische Spielfilm »Mein Sohn, der Soldat« des Regisseurs Mathieu Vadepied, der bisher vor allem durch die Fernsehserie »In Therapie« bekannt geworden ist, reiht sich da ein und erzählt seine Kriegsgeschichte mit einem anderen Schwerpunkt.
Als der 17-jährige Thierno (Alassane Diong) eingezogen wird, meldet sich sein Vater Bakary Diallo (Omar Sy) freiwillig bei der französischen Armee. Sie kämpfen in der französischen Kolonie Senegal gemeinsam gegen die deutschen Truppen und so auch ständig um das eigene Überleben. Vadepied gelang ein fesselndes Kriegsdrama, das in Cannes die Sektion „Un Certain Regard” eröffnete. Er hat mit seinem Vater-Sohn-Gespann ein emotionales Herzstück etabliert, welches das Publikum durch den ganzen Film trägt. Omar Sy, den man durch Filme wie »Ziemlich beste Freunde« lieben gelernt hat, offenbart hier auch sein Talent für Dramen. Spannend ist dabei der Blickpunkt - weg vom europäischen Festland - wo die anderen Geschichten spielen. So ergänzt der Spielfilm »Mein Sohn, der Soldat« wunderbar die Palette der Filme über den Ersten Weltkrieg und nimmt das Publikum mit auf eine emotionale Geschichtsstunde, welche die Grausamkeit dieses Krieges mit aller Eindringlichkeit zeigt.
Doreen