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Maria träumt - Oder: Die Kunst des Neuanfangs

Komödie/Drama, Frankreich 2021, 92 min

Ist das Kunst oder kann das weg? Das gängige Bonmot stammt natürlich von einer Putzfrau. Es gerät hier zum Startschuss einer hübschen Geschichte über die berufliche Umorientierung einer solchen Raumpflegerin. Statt weiter den Tand ihrer wohlhabenden Arbeitgeberin abzustauben, schwingt Maria (Karin Viard) gleich am Tag ihres Einstellungsgespräches in den Räumen der Pariser Académie des Beaux-Arts resolut ihren neuen Besen. Unmittelbar nach der Beuys-Verbeugung mit der ausgelaufenen Butter und der anschließenden Standpauke am 2. Arbeitstag eilt Hausmeister Hubert (Grégory Gadebois) der Neuen zu Hilfe. Er zeigt ihr charmant den schmalen Grat auf, zwischen Kunst und Müll, und ist auch prompt zur Stelle, wenn es heißt, hunderte Vulven aus gebranntem Ton an die Decke zu hängen. Die junge Studentin Naomie (Noée Abita) bezieht Maria kreativ mit ein in die Präsentation ihres Kunstwerkes, in welchem Maria gerad so schön festklebt, und würde sie zum Dank für die Hilfe ""bei den Muscheln"" auch einmal einladen, Akt für sie zu stehen - Maria ist nun vollends verwirrt. Die schönen Künste verdrehen ihr den Kopf. Daheim bei ihrem Mann Oratio erzeugt die neugewonnene Euphorie keinerlei Tauwetter, an der Ehe hängen lange Eiszapfen. Dass seine Frau für den Hausmeister einen Kuchen backt, vor dem Badezimmerspiegel nackt Posen übt, und ihr ganzes Wesen wie frisch geputzt in neuen Farben glänzt, entgeht Oratio zunächst vollkommen. Ein paar Aktsitzungen bei den Studentinnen und eine elektrisierende Lichtinstallation später bemerkt auch er, dass Maria von einem Neuanfang träumt… Schließlich hat sie gerade den vermutlich schönsten Filmkuss des Jahres hingelegt.
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