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Luftkrieg - Die Natur­geschichte der Zerstörung

Dokumentation, Deutschland/Niederlande/Litauen 2022, 109 min

Bisher wurde Sergei Loznitsa vorrangig als Dokumentarist osteuropäischer, speziell auch der ukrainisch-russischen Themen bei uns bekannt (»Donnas«, »Babi Yar. Context«). Inspiriert von W. G. Sebalds Buch „Luftkrieg und Literatur“ und anhand von Archivmaterial setzt sich der ukrainische Regisseur nun mit dem Ausmaß der Zerstörung deutscher Städte im Zweiten Weltkrieg und den damit zusammenhängenden ethischen Fragen auseinander: Ist es moralisch vertretbar, die Zivilbevölkerung im Krieg zu treffen? Ist es möglich, Massenvernichtung mit höheren „moralischen“ Idealen zu rechtfertigen?
Entstanden ist ein „brutaler, kunstvoller, ungemein schmerzlicher und formal präziser Film“ (The New York Times). Loznitsa spannt dabei den Bogen mit den „märchenhaften“ Szenen des gewöhnlichen Lebens in Deutschland in den 1930er Jahren bis zu den unglaublichen Zerstörungen bis 1945. 600.000 Zivilpersonen fielen in Deutschland dem Luftkrieg zum Opfer, dreieinhalb Millionen Wohnungen wurden zerstört und bei Kriegsende waren siebeneinhalb Millionen Menschen obdachlos. Auf jeden Einwohner Kölns kamen 31,4, auf jeden von Dresden 42,8 Kubikmeter Bauschutt. Das sind unvorstellbare Zahlen einer unglaublichen Realität.
Das Problem ist nicht gelöst, das Problem bleibt bestehen. Die Fragen sind heute noch genauso aktuell wie vor 80 Jahren und ihre Dringlichkeit zeigt sich auf tragische Weise im gegenwärtigen politischen Geschehen. Sergei Loznitsa über seinen Film „Ich denke, mein Film handelt von der Natur des Krieges. Jedes Krieges. Er ist der Versuch, einen Blickwinkel zu finden, von dem aus die Absurdität der Zerstörung so deutlich wird, dass sie, einmal gesehen, nie wieder ungesehen bleiben kann.“
Sergei Loznitsa dreht seit 1996 Filme und hat inzwischen bei 25 preisgekrönten Dokumentarfilmen und 4 Spielfilmen Regie geführt.
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Regie: Sergei Loznitsa

Musik: Christiaan Verbeek

Produktion: Maria Baker-Choustova, Sergey Loznitsa

Bundesstart: 16.03.2023

Start in Dresden: 16.03.2023

FSK: ab 12 Jahren