Weisheit des Glücks

2008 habe ich meine erste und einzige „Pilgerreise“ gemacht. Es ging nach Bamberg, um den 14. Dalai Lama sprechen zu hören. Nun bin ich eher Agnostikerin als Buddhistin, aber mein Interesse an der Person war einfach zu groß. Trotzdem bin ich damals vorzeitig gegangen, denn was in einer so großen Halle fehlt, ist der Kontakt zum Publikum. Den Dalai Lama mit seinem ausdrucksstarken Gesicht will man näher und größer sehen, um ihn wirklich ""hören"" zu können. Das dachten sich wohl auch die Macher von „Wisdom of Happiness” (u.a. Globetrotter-Gründer sowie Schauspieler und Menschenrechtsaktivist Richard Gere): Der Dalai Lama, Tenzin Gyatso, tritt in der Dokumentation in einem der wohl letzten Interviews seines bewegten Lebens direkt vor die Kamera. Der Film verbindet private Einblicke in sein Leben mit historischen Archivaufnahmen und aktuellen Bildern. Eine Besonderheit ist dabei der direkte Blickkontakt des Dalai Lama mit dem Publikum, der durch eine spezielle Kameraeinstellung ermöglicht wird. Es entsteht der Eindruck, als spräche er persönlich mit den Zuschauenden - ein starkes und durchaus bewegendes Element des Films. Entstanden ist so ein einzigartiges filmisches Porträt, in dem der Dalai Lama seine Weisheit über die Suche nach Glück, Mitgefühl und innerem Frieden in einer Welt, die zunehmend von Herausforderungen wie der Klimakrise und sozialer Gewalt geprägt ist, mit uns teilt. Man erlebt den Dalai Lama in sehr persönlichen Momenten, in denen er über seine Überzeugung spricht, dass persönliches und globales Wohlergehen durch Mitgefühl und Frieden erreicht werden können.
Viktoria Franke