Blackmail - Erpressung

Krimi/Thriller, Großbritannien 1929, 80 min

Hitchcocks Schwarzweißfilm »Blackmail - Erpressung« - der letzte, den er in seiner Heimat Großbritannien realisierte, bevor er endgültig in die USA übersiedelte - existiert in zwei verschiedenen Versionen: Er wurde noch als Stummfilm geplant und begonnen, als aber während der Dreharbeiten der Tonfilm populär wurde, beschloss der Produzent, die letzte Rolle mit Ton aufzunehmen, ein damals weit verbreiteter Kompromiss. Hitchcock setzte jedoch durch, dass er eine entscheidende Szene neu drehen, andere nachsynchronisieren konnte - allerdings war er sehr sparsam und phantasievoll im Umgang mit dem Ton. Berühmt wurde auch die Verfolgungsjagd im Britischen Museum, die Hitchcock ausschließlich im Studio mit Hilfe von Trickaufnahmen drehte.
Passend zur Stummfilmfassung hat „pago libre“ einen spannenden Soundtrack kreiert, der einerseits Stücke enthält, die speziell für den Film geschrieben wurden, andererseits aber auch bereits bestehende Kompositionen aus dem „pago libre“ Repertoire integriert (die bereits auf den 5 CDs des Ensembles zu hören sind). Dazu kommen eindrucksvoll-bildhafte und bewegende Improvisationen, die jede Darbietung zu einer Uraufführung werden lassen. Im Laufe der jahrelangen Arbeit an dem Projekt »Blackmail« nahm die von „pago libre“ entwickelte Musik eine immer sorgfältiger durchdachte und ausgefeilte Form an. In ihrer aktuellen Fassung enthält die Partitur nicht weniger als 41 Stücke (einschließlich eines Tangos von Eric Satie). Ein zentrales Leitmotiv dieser neuen Musik bildet sicherlich das gemeinsam entwickelte Werk »Waltz for Alfred Hitchcock« (zu hören auf der CD »stepping out«).