Mein liebster Feind - Klaus Kinski
Werner Herzog schildert hier seine persönliche Beziehung zu Klaus Kinski und dokumentiert dabei auch seine eigene Geschichte als Regisseur. Seine Dokumentation ist keineswegs eine besinnungslose Feier auf das Genie, sondern eine mal zärtliche, mal zornige Rückschau auf die Zusammenarbeit mit einem gelinde gesagt schwierigen Partner. Herzog besucht frühere Drehorte in Brasilien und Peru und erzählt dabei in die Kamera - woran man schon sieht, wie sehr Herzogs Inspiration von der Topographie geprägt ist. Dabei erscheint Kinski weniger als das ungebärdige Genie, als das er sich selber sah, sondern als ungezogenes, maßlos begabtes, ewiges Kind, das um jeden Preis um Aufmerksamkeit buhlte. Am greifbarsten wird das, wenn Herzog von Kinskis Beziehung zur Natur spricht, die von ihm zwar gern beschworen wurde, aber der Konfrontation mit der Wirklichkeit kaum je standhielt. Natürlich spiegelt sich Herzog gerne in Kinskis Wahnsinn, aber seine Eitelkeit steht dem Film nie im Wege. Die Filmausschnitte - nicht nur die mit Kinski gedrehten Filme selbst, sondern auch Aufnahmen während der Proben - sind geschickt eingesetzt und erzählen über den Filmemacher und seinen Star.
Regie: Werner Herzog
Darsteller: Klaus Kinski, Werner Herzog, Claudia Cardinale, Eva Matthes
Bundesstart: 09.09.1999
Start in Dresden: 07.09.1999