Magic in the Moonlight

Komödie/Drama, USA 2014, 98 min

Ein hübsches Gesicht hat einer Schwindlerin noch niemals geschadet. Finden Stanley Crawford, seines Zeichens ein überaus begabter Magier, und dessen alter Freund Howard, als die Kunde von einem sagenhaften, neuen Medium; Sophie Baker (Emma Stone), zu ihnen getragen wird. Ihrem Ruf als talentierter Stühlerückerin eilt noch der einer bezaubernden Schönheit voraus. Doch soviel steht gleich zu Beginn dieses launigen Entlarvungs-Reigens fest, Stanley (Colin Firth) würde es definitiv herausfinden, wenn an dieser sagenhaften Schwindlerin etwas dran wäre. Das Gleiche gälte natürlich für das Gesicht. Und für die übrige Person. Geschwind tarnen sich die beiden Herren mit einer netten Legende von durchreisenden Geschäftspartnern der überaus wohlhabenden Catledge-Familie, packen ihre Koffer und befinden sich auf dem Weg an die Côte d'Azur. Wo Woody Allens 47. Fingerübung in erlesenen Dekors schwelgt, getaucht in eine Oleanderbrise und goldgelben Zuckerguss. Behutsam setzt man seinen Fuß auf frisch geharkte Kieswege, atmet das leuchtende Meeresblau und eilt dann zum Tee. Hier geht alles ziemlich schnell. Im buchstäblichen Handumdrehen ist der Mann, der immerhin lebende Elefanten von den europäischen Bühnen des Jahres 1928 verschwinden zu lassen glauben macht, von der reizenden Sophie enttarnt. Nunmehr, da sie auf seinen Trick nicht hereinfiel, ist es an Stanley, den ihren zu durchschauen. Doch zunächst bleibt dem britischen Schnösel nur nervöses Staunen ob der munter perlenden Unterhaltung mit verstorbenen Ehemännern, des umher schwebenden Mobiliars und nicht zuletzt wegen der waghalsigen Anmut, die er einer Amerikanerin so nicht zugestanden hätte. Gewiss, eine Frau zu durchschauen, ist noch immer harte Arbeit gewesen für einen Mann, aber oh; welche Drangsal wartet für den zutiefst pessimistischen Rationalisten noch, ehe er der Magie dieses Frauenzimmers endlich erliegen darf?!
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