Patong Girl

Eltern geben ein schönes Bild ab, wenn sie ihren erwachsen werdenden Kindern die eine oder andere Lebensweisheit mit auf den Weg geben wollen. Dieselben Eltern geraten in Panik, falls die jungen Erwachsenen gleich die erstbeste Gelegenheit nutzen, um die gut gemeinten Ratschläge auf ihren Wert abzuklopfen. Felix, er ist achtzehn, geht mit seinen Eltern zum letzen Mal auf eine gemeinsame Urlaubsreise und trifft auf einer thailändischen Urlaubsinsel die attraktive Fai. Sie kommen sich nahe, obwohl die kulturelle Entfernung zwischen ihnen kaum größer sein könnte. Mit jeder Berührung überwinden sie tausende Kilometer und entledigen sich auch umgehend solcher Vokabeln wie Oktoberfest, Heidi Klum, Sextourismus oder Sauerkraut. Bei den Eltern von Felix sitzen die Vorurteile tiefer, ihnen ist die geheimnisvolle Schöne reichlich suspekt… Wer Patong Girl in eine Suchmaschine eingibt, landet unvermeidlich im Rotlichtmilieu. Und findet dort vermutlich auch schnell des Rätsels Lösung. Die frühere Tauchlehrerin und Regiedebütantin Susanna Salonen weiß aber ganz unvoreingenommen Touristenstrich, gutbürgerliches Leben der thailändischen Mittelschicht und eine sexuell aufgeschlossene Gesellschaft zu beleuchten. Ihr Blick will nicht nur auf den Fassaden ruhen, sie und ihre Kamera folgen sozusagen dem Herzen und bringen die Erwartungen gehörig durcheinander. So ergeht es auch Felix, dessen Tage und Nächte wie im Traum verfliegen. Am Tag der Abreise fragt er sich; was soll ich tun? Bleiben oder gehen? Mutters Rat „Folge immer deinem Herzen“ war zwar nie auf eine vermeintliche Prostituierte gemünzt, aber Felix ergreift dennoch die Gelegenheit und verpasst den Abflug nach Deutschland. Soll das Herz doch herausfinden, was es mit Fai auf sich hat. Dasselbe denkt auch Felix' Mutter und folgt ihrem Sohn in die thailändische Provinz.
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