Still the Water
Das Mädchen Kyoko begleitet das langsame Sterben ihrer an einem Tumor leidenden Mutter, die als Schamanin gilt. Der Junge Kaito hadert mit seiner allein erziehenden Mutter, er erträgt nicht, dass sie nach seinem Vater Beziehungen zu anderen Männern hat. Naomi Kawases neuer Film »Still The Water« ist zunächst einfach die Geschichte einer ersten Liebe, verknüpft mit den Problemen der Eltern. Der Reifeprozess der jungen Menschen spielt sich vor dem Hintergrund des pazifischen Ozeans ab, der die Hauptrolle innehat. Das Meer tost, der Wind weht, die Möwen kreischen. Berauschende Wasserbilder treffen auf melancholische Musik. Kawase, Japans bekannteste Filmemacherin und bekannt für ihre poetische Bildsprache, erzählt in ihrem Coming-of-Age-Drama von Leben, Liebe, Tod und Wiedergeburt, von der Reibung zwischen japanischer Tradition und Moderne. Für die Kraft und Zerbrechlichkeit des Lebens findet sie wie noch stets starke Naturbilder, die haften bleiben. Die elegante Kameraführung verleiht auch den intimen Familienszenen, die Kawases besondere Stärke sind, eine erstaunliche Natürlichkeit. Der von großem Stilwillen geprägte, hoch ästhetisierte und angenehm wortkarge Film überzeugt nicht zuletzt durch seine märchenhafte Leichtigkeit.
Grit Dora
Buch: Naomi Kawase
Regie: Naomi Kawase
Darsteller: Makiko Watanabe, Hideo Sakaki, Miyuki Matsuda, Jun Murakami, Fujio Tokita, Nijirô Murakami
Kamera: Yutaka Yamazaki
Musik: Hashiken
Produktion: Takehiko Aoki, Naomi Kawase, Masa Sawada
Bundesstart: 30.07.2015
Start in Dresden: 30.07.2015
FSK: ab 6 Jahren