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Life

Drama/Biographie, Kanada/Deutschland/Australien 2015, 112 min

Eine Laune des Schicksals. Das ist es, wenn Motiv, Licht, Fotograf und Setting derart ineinander fließen, dass eine daraus entstehende Fotografie auch noch ein halbes Jahrhundert später ihre Betrachter in den Bann schlägt. Das LIFE-Magazin veröffentlichte 1955 eine Serie von James Dean-Bildern, von denen besonders eines zur kollektiven Ikone wurde. Eine mürrische Gestalt im Regen, Times Square N.Y., Mantel, Zigarette…; James Dean. Wie sich der junge Magnum-Fotograf Dennis Stock und der zukünftige Leinwand-Star trafen, wie sie so etwas wie Freunde wurden und gemeinsam von der West- an die Ostküste reisten, davon erzählt dieser Film. Der mit mit dem Fotografen Anton Corbijn keinen geeigneteren Regisseur hätte haben können. Dennis Stock und James Dean haben sich 1955 zufällig beruflich getroffen und scheinbar verabredet, sich gegenseitig berühmt zu machen. Was nach einer Laune des Schicksals klingt, war jedoch zumeist harte Arbeit. Stock (Robert Pattinson) war es leid, immerzu Hochglanzbilder auf Filmpremieren schießen zu müssen. Er wollte mehr. Wollte hinter die Masken schauen und nicht mehr länger nur Traumfabrikpostkarten abliefern. Als er den Hauptdarsteller von »East of Eden« trifft, spürt er in dessen Ungeduld und Unangepasstheit etwas wie einen Verbündeten. Und Postkarten sind auch nicht sein Ding. Doch Dean ziert sich und Stock braucht auch erst grünes Licht von seiner Agentur, Material und Zeit an diesen Grünschnabel verschwenden zu dürfen. James Dean (Dane DeHaan) steckt gerade zwischen Film eins und Film zwei seiner kurzen Karriere und lädt Stock schließlich ein, ihn nach Indiana zu begleiten, wo er zu Hause ist. Von da ist es nicht mehr weit bis ins kalte, verregnete New York. Gekonnt inszeniert Corbijn die langsame Annäherung zweier junger Männer, geografisch und emotional, an ein berühmtes Bild und würdigt mit seinem unaufgeregten Film aufs Herzlichste den Berufsstand des Fotografen.
alpa kino