Collide

Wenn man Leuten im Ausland (und speziell US-Amerikanern) verrät, dass man aus Deutschland kommt, gibt es meist eine von drei spontanen, touretteartigen Reaktionen. „Hitler“, „Arnold Schwarzenegger“ oder „Autobahnen ohne Tempolimit“. Den armen Leuten dann zu erklären, dass es sich dabei um zwei Österreicher und eine Halbwahrheit handelt, ist immer wieder tragisch für deren Weltbild. Wie dem auch sei, ist zumindest die Autobahnsache noch ausreichend genug, um einen erstklassig besetzten Film darüber in Deutschland zu drehen. Der amerikanische Rucksack-Tourist Casey (Nicholas Hoult) macht grade Ferien im deutschen Teil der Alpen. In München angekommen, gerät der bisher unbescholtene Urlauber allerdings aus Versehen an eine Gang aus Drogenschmugglern und wird ratzfatz zum Fahrer der Kriminellen bestimmt. Es dauert nicht lange, bis Casey nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch vor seinen verbrecherischen Auftraggebern fliehen muss. Auf einmal findet er sich samt Bleifuß auf der deutschen Autobahn wieder, wo Geschwindigkeitsbeschränkungen (laut US-Wissen) keine Rolle spielen. Eine Hetzjagd um sein Leben beginnt. Zusammen mit Anthony Hopkins, Ben Kingsley und Felicity Jones in der Besetzung dürfte dies wohl die teuerste Folge von »Alarm für Cobra 11« sein, die je gedreht wurde.
José Bäßler