Bridge of Spies - Der Unterhändler

Thriller, USA 2015, 142 min

Welch eine Paarung: Die beiden Drehbuchautoren Ethan & Joel Coen arbeiten mit Star-Regisseur Steven Spielberg zusammen - ein Traum für einen jeden Fan der Coen-Brüder. Dabei wird es allerdings nicht so unterhaltsam wie bei ihren eigenen Filmen sondern eher bedrückend. In einer Zeit, in der man sich fragen muss, ob der Kalte Krieg je zu Ende war oder sich nur ein paar Jahrzehnte im Pausen-Modus befand, bringt das Power-Trio einen Film auf die Leinwand, der die Schrecken und die politische Brisanz des Kalten Krieges in einer düsteren und spannenden Geschichte um einen Gefangenenaustausch einwebt. Dass noch dazu Tom Hanks die Hauptrolle in diesem Thriller spielt, sollte jedem Kinofan die Entscheidung abnehmen, ob man diesen Film sehen will. Kurzum: Ein Muss. Und zwar ein Muss, das auf wahren Begebenheiten basiert. Hanks spielt den Anwalt James Donovan, der als Verteidiger eines russischen Spions vom CIA beauftragt wird, dessen Austausch gegen einen in der UdSSR verhafteten US-Piloten als Unterhändler zu organisieren. Die Verhandlungen finden in Ost-Berlin statt - einer Stadt, die dem US-Amerikaner Donovan nicht gerade freundlich gesinnt ist. Denn um ihn herum - einem Mann mit Charakter, der bereit ist, sein Leben für seine Familie aufs Spiel zu setzen - tobt ein politisches Gerangel, das an ein Armdrücken der Supermächte erinnert. Und genau für dieses Spiel ist Ost-Berlin der perfekte Dreh- und Angelpunkt. Um so mehr, da Spielberg mit seinem Team an Originalplätzen in Berlin drehte - ein Grund mehr, sich auf diese düstere und brisante Geschichte zu freuen. Sowohl aus filmischer als auch aus historischer Sicht.
Viktoria Franke