Im Rausch der Sterne

Ich gebe zu: Ich verabscheue Kochshows. Nie funktioniert etwas so, wie es im TV angepriesen wird - und wenn, dann sieht es auf jeden Fall nicht so aus oder schmeckt mistig. Vielleicht liegt das aber auch an mir. Oder an den Nasen, die einen da so angucken: Lafer, Schuhbeck, der Typ der Horst heißt - für eine junge Frau doch eher uninspirierend. Warum also nicht gleich so wie »Im Rausch der Sterne«? Setzt uns Damen Bradley Cooper als Koch vor, und wir verbrennen uns gern die Finger. Das scheint in dem Film jedoch nicht jeder so zu sehen, denn Coopers Charakter Adam Jones hat sich mit seinem Dasein zwischen sternedekoriertem Küchendiktator, exzessivem Lebemann und exzentrischem Genie vor allem Feinde gemacht. Also entflieht er notgedrungen seiner Existenz in Paris und taucht erst zwei Jahre später clean und motiviert in London wieder auf. Er will den Neuanfang und hoch hinaus. Er will kochen. Er will nur die Besten im Team. Und er will drei Michelin-Sterne. Nicht gerade eine bescheidene Zielsetzung, aber Adam arbeitet wie ein Besessener an seinem Erfolg. Und natürlich daran, die attraktive Köchin Helene für sich - ähm - für sein Geschäft zu gewinnen. Wäre ja auch schade, wenn es nur um Sternemenüs ginge und nicht auch ein bisschen Liebes-Würze dabei wäre. Und die ist natürlich ausreichend vorhanden, denn Helene kann Adam nicht ausstehen. Alles schon gehört und gesehen? Sicher doch. Aber mit Sicherheit nie mit solch schönen Röllchen, Salätchen, Cremchen, Tröpfchen und Bradleycooperchen garniert. Am besten was zum Essen mitnehmen, sonst tropft am Ende noch der Zahn!
Viktoria Franke