Joy - Alles außer gewöhnlich

Drama, USA 2015, 125 min

Die Hauptdarsteller: Jennifer Lawrence, Bradley Cooper und Robert DeNiro. Der Regisseur: David O. Russell. Nein, »Joy« ist weder ein Déjà-Vu noch eine Fortsetzung von »Silver Linings Playbook«, obwohl es so klingt. Joy ist aufregend, beeindruckend, tiefsinnig und facettenreich. Gut, dieses Prädikat konnte man Russells letzter Zusammenarbeit mit den drei Stars ebenfalls verleihen. Auch dieses Mal liegt der eindrucksvolle, außergewöhnliche Film wieder auf Oscar-Kurs, genau wie bereits die erste Kooperation des Quartetts. Und wieder einmal ist es „JLaw“, die einem mit ihrer Schauspielleistung schier den Atem raubt. Mit der Kindheit beginnend, verfolgt der Film über vier Generationen hinweg ihre Familiengeschichte, in der aus dem kleinen Mädchen Joy eine Matriarchin und die Chefin eines großen Geschäftsimperiums wird. Diese hochemotionale und zugleich komödiantische Geschichte ist geprägt von Verrat, Verlust, Vertrauen und Liebe. Wer bleibt am Ende deines Weges noch übrig? Wem kannst du vertrauen? Wann wird aus einem Freund ein Feind und aus einem Gegner ein Verbündeter? Eines Shakespeare-Dramas würdig, überwindet dieser Film von Russell sämtliche Genregrenzen und legt den Fokus auf die Geschichte statt auf den Stil. Mit Witz, mit Biss, mit Tiefgang. Allein schon die drei Hauptdarsteller sind den Gang ins Kino wert - doch wer noch nicht überzeugt ist, schaut sich am besten den Trailer an. Und dann gleich noch mal. Denn wenn als Musikauswahl der Stones-Titel „You can’t always get what you want“ weihnachtlich angehaucht im Hintergrund nudelt, weiß man: Dieser Film ist nicht nur gut, dieser Film ist groß!
Viktoria Franke